Interkulturelle Kommunikation
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Sommersemester 2006

Vorlesungen

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Diaspora und transnationale Netzwerke
2stündig, Di. 12–14, Schellingstr. 3, Hörsaal E07 (Belegnummer: 12170)

  • Die Konzepte Diaspora (Zerstreuung) und transnationale Netzwerke werden in jüngster Zeit verstärkt diskutiert. In der Vorlesung soll dieser Diskurs nachgezeichnet werden, wobei verschiedene Formen von Diaspora und transnationalen Netzwerken, historische wie gegenwärtige, besprochen und interkulturelle Aspekte herausgearbeitet werden sollen. Exemplarisch werden bestimmte Diaspora bzw. transnationale Netzwerke besprochen, wie z.B. die (klassische) jüdische Diaspora, die Black Diaspora, die chinesische Diaspora und „moderne Diaspora-Gemeinden“ bzw. transnationale Netzwerke von Geschäftsleuten derselben Herkunftsregion, die sich in den großen Metropolen und Wirtschaftszentren, den sog. „global cities“, gebildet haben. Diaspora-Kultur ist eine Mischung aus Rekonstruktion (vermeintlich) alter und Konstruktion neuer Kulturelemente, die vor dem Hintergrund interkultureller Herausforderungen zustande kommt. Wie sich diese Mischung in verschiedenen gesellschaftlichen und historischen Kontexten vollzieht, soll herausgearbeitet werden. Zudem soll überlegt werden, welche Auswirkungen die seit einigen Jahren zunehmende Popularisierung der Konzepte Diaspora und Transnationalismus auf das Leben in multikulturellen Gesellschaft haben wird.

Prof. Dr. Burkhart Lauterbach (Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie)
Die multikulturelle Gesellschaft: Ethnische Minderheiten in Europa
2stündig, Mo. 14–16, Schellingstr. 3, HS E 07 (Beginn: 24.4.2006, mit Tutorium, Belegnummer: 12139)

  • Der Begriff der multikulturellen Gesellschaft „hat mehrere Nachteile, etwa den, daß er zu den Begriffen gehört, die so tun, als wäre mit der Benennung eines Problems dieses auch schon im Griff. Vor allem aber: Er erweckt den Eindruck, als sei die multikulturelle Gesellschaft etwas Neues und Unerhörtes – und als gäbe es die realistische Alternative der monokulturellen Gesellschaft“ (Cohn-Bendit/Schmid 1992). Die Vorlesung gibt einen Überblick, dies in historischer und gegenwartsbezogener Perspektive, um die Stichhaltigkeit der obigen These zu überprüfen. Es geht also um Roma und Sinti sowie Juden in verschiedenen Ländern, um Deutsche in Südosteuropa, um die Ruhrpolen, Italiener, Türken und Osteuropäer in Deutschland, um Maghrebiner in Frankreich, Pakistanis und Inder in England, Kroaten in Österreich, um Basken, Südtiroler, Rätoromanen und Sorben. Es geht aber auch darum, unterschiedliche kulturwissenschaftliche Konzepte von Identität, Nationalität, Internationalität, Multikulturalität und Interethnik zu diskutieren, was unter besonderer Berücksichtigung der volkskundlich-europaethnologischen Forschungsleistungen geschehen wird.
  • Vorbereitende Lektüre: Hermann Bausinger: Kulturelle Identität, Schlagwort und Wirklichkeit. In: ders. (Hg.): Ausländer – Inländer. Arbeitsmigration und kulturelle Identität. Tübingen 1986. S. 141–159. – Burkhart Lauterbach: Perspektiven und Probleme einer multikulturellen Gesellschaft in Europa und die Aufgaben kulturwissenschaftlicher Forschung. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 96 (2000) S. 15–28. – Annemie Schenk: Interethnische Forschung. In: Rolf W. Brednich (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 32001, S. 363–390. – Katharina Eisch: Interethnik und interkulturelle Forschung. In: Silke Göttsch, Albrecht Lehmann (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001, S. 139–164.

PD Dr. Ulrich Demmer (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Umkämpfte Kultur: Kulturtheorien und ihre Kritik in der gegenwärtigen Ethnologie
2stündig, Mo. 14–17, 14tägig, Oettingenstr. 67, Raum 0.05 (Beginn: 8.5.2006, Belegnummer: 12171)

  • Der Begriff „Kultur“ gehört seit Beginn der Ethnologie zu den zentralen Konzepten des Faches. Die Arbeiten von Clifford Geertz seit den späten 60er Jahren haben dem Begriff zudem eine bis dahin nicht gekannte Prominenz und Bedeutung, weit über das Fach hinaus, verschafft. Vor dem Hintergrund hauptsächlich seines Werkes entwickelte sich dann eine lebhafte Debatte um das Konzept der „Kultur“ und damit auch um das Selbstverständnis des Faches Ethnologie. Maßgeblich angestoßen von der sog. „Krise der Repräsentation“ (in den 80er Jahren), empfängt diese Kontroverse heute von anderen Seiten, wie der historischen Ethnologie, der politischen Ethnologie, von Globalisierungstheorien und den sog. „Cultural Studies“ maßgebliche Impulse. Manche in der Ethnologie fordern bereits die Abschaffung des Kulturkonzeptes überhaupt. Hauptsächlich mehren sich jedoch Stimmen, die für einen, wenngleich modifizierten, Kulturbegriff eintreten. Welche Inhalte kann ein solcher erneuerter Kulturbegriff haben? Welche Forschungsthemen treten dann in den Vordergrund? Wie bestimmt die Ethnologie damit ihr Selbstverständnis als Fach, und wie grenzt sie sich gegen andere kulturwissenschaftlich orientierte Fächer (z.B. „Cultural Studies“ oder Kultursoziologie) ab? Die Vorlesung beginnt mit einem Überblick über Kulturtheorien in der gegenwärtigen Ethnologie. Im zweiten Teil der Vorlesung steht dann die jüngere und jüngste Debatte um den Begriff Kultur und über die Inhalt einer erneuerten Kulturtheorie im Mittelpunkt.
  • Die Literatur wird im Laufe der Vorlesung angegeben.

Prof. Dr. Willie van Peer  (Inst. für Deutsch als Fremdsprache/Transnationale Germanistik)
Empirische Forschungsmethoden für Kulturwissenschaftler
2stündig, Di. 14–16, Hauptgebäude, Raum D 209 (Belegnummer: 12172)

  • Die Vorlesung führt ein in die wichtigsten empirischen Forschungsmethoden und bildet dadurch die unmittelbare Vorbereitung auf das wissenschaftliche Forschen im Hauptstudium bzw. auf die Magisterarbeit. Vor allem bei letzterer entstehen für die Studenten oft Probleme, die durch Lücken im Wissen über die Wissenschaftsmethodologie bedingt sind. Ziel der Vorlesung ist es, diesen Problemen vorzubeugen. Die Teilnehmer werden nach einem erfolgreichen Abschluß der Vorlesung über ein solides Wissen in den folgenden Bereichen verfügen: 1. Grundbegriffe aus der Wissenschaftsphilosophie und Methodologie, 2. Typen von Forschung und Untersuchungsdesign, 3. Untersuchungsplanung und Datenerhebung, 4. Eingabe und Manipulation von Daten in SPSS, 5. Beschreibende Statistik (inkl. Herstellen von Graphiken und Tabellen), 6. Prüfungsstatistik (parametrisch, nicht-parametrisch), 7. Berichterstattung der Forschungsergebnisse (mündlich, schriftlich).
  • Die Veranstaltung beinhaltet zugleich eine Einführung in das Statistik-Programm SPSS. Sie ist aber vor allem praktisch angelegt: am Ende der Vorlesung sollte man über genügend Methodenwissen verfügen, um eigenständig eine Untersuchungsplanung zu entwerfen und die Studie auch durchzuführen. Deshalb wird mit vielen Fallbeispielen gearbeitet. Die Methodologie wird auf transparente Weise vermittelt, und es wird zahlreiche Möglichkeiten zur Selbststudie geben. Dabei wird ein englischsprachiges Skript verwendet, wodurch die Vorlesung indirekt auch in die englische Wissenschaftssprache einführt.
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Grundkurs I Anmeldung siehe oben!

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 0.05 (Beginn: 24.4.2006, Belegnummer: 12173)

  • Erster Teil des zweisemestrigen Grundkurses „Interkulturelle Kommunikation“. Auf der Grundlage kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse werden verschiedene Dimensionen der Kulturbedingtheit von kommunikativem Handeln vorgestellt sowie Möglichkeiten des Verstehens und Vermittelns aufgezeigt. Ausgangspunkt ist der kulturallgemeine Ansatz des interkulturellen Lernens. Im Vordergrund steht der Transfer theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung in privaten und öffentlichen Kontexten. Ein wichtiges Ziel ist das Erreichen von kultureller Kommunikationsbewußtheit. Der Unterricht wird neben dem kognitiven Lernen auch Methoden des affektiven und verhaltensbezogenen Lernens einsetzen.
  • Literatur: Siehe Reader. – G. Maletzke: Interkulturelle Kommunikation. Opladen 1996.

Grundkurs II (2 Parallelkurse) Anmeldung siehe oben!

Dr. Galina Koptelzewa
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Di. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 1.14 (Belegnummer: 12174)

  • Aufbauend auf dem Grundkurs I werden weitere grundlegende Konzepte und Modelle für das Verstehen und die Analyse interkultureller Interaktion erarbeitet. Das Thema „Kultur und Verhalten“ wird in zwei verschiedenen Handlungskontexten behandelt: im Kontext multikulturelle Gesellschaft sowie im Kontext internationale Organisation. Kultur wird dabei zum einen mehr als „Produkt“ und zum anderen mehr als „Produzent“ von Handeln gesehen. Wie im Grundkurs I dominiert auch hier der kulturallgemeine Ansatz, der jedoch mit konkreten kulturspezifischen Beispielen (z.B. Polen, Frankreich, China) didaktisch ergänzt wird.
  • Literatur: Siehe Reader. – Geert Hofstede: Lokales Denken, globales Handeln. München 1997.

Dipl.-Kfm. Sven Fröhlich-Archangelo, Agnieszka Pietlicka, M.A.
Interkulturelle Kommunikation II – Alternativangebot der Virtuellen Hochschule Bayern auf Blended Learning Basis
2stündig (Belegnummer: 12175)

  • Die Veranstaltung ist inhaltsgleich mit dem parallelen Grundkurs II, setzt sich aber im Unterschied dazu aus einer eintägigen Blockveranstaltung und einer 10wöchigen Onlinephase zusammen. Der Präsenztag ist am 28.4.2006 von 10–18 Uhr in der Oettingenstr. 67, Raum 1.14. Im Rahmen der anschließenden Onlinephase, muß jeder Teilnehmer zusätzlich an zwei Chat Terminen präsent sein, die jeweils Montags zwischen 20.15 und 21.45 Uhr stattfinden werden. Der erste Chat ist am 29.5.2006, der zweite, ein virtuelles Rollenspiel, am 26.6.2006. Im Online-Kurs können die Studierenden selbstgesteuert Lernaufgaben bearbeiten, grafisch aufbereitete Texte lesen sowie in zahlreichen Foren über authentische Fälle und kursrelevante interkulturelle Themen diskutieren. Zusätzlich findet  während der ganzen Zeit eine intensive Betreuung durch qualifizierte Teletutoren statt, die insbesondere inhaltliche Fragen zu den Seminarthemen beantworten und Rückmeldungen zu den Lernaufgaben und Diskussionsbeiträgen geben.
  • Um an dem Seminar teilzunehmen, müssen Sie sich zunächst bei der Virtuellen Hochschule Bayern registrieren lassen und anschließend dort für den Kurs „Interkulturelle Kompetenz“ anmelden (ab dem 1.3.2006 möglich!). Bei Interesse können Sie weitere Informationen auf der Infoseite zum VHB-Online Lehrangebot „Interkulturelle Kompetenz“ (über die Homepage des Instituts) oder per E-Mail vom Dozenten unter svfroehlich@web.de erhalten.
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Tutorium

Agnieszka Pietlicka, M.A.
Tutorium zur Vorlesung „Diaspora und transnationale Netzwerke“
2stündig, Mi. 10–12, Oettingenstr. 67, Raum 1.15 (Beginn: 26.4.2006, Belegnummer: 12176)

  • Begleitendes Tutorium zur Vorlesung „Diaspora und transnationale Netzwerke“. Die Veranstaltung gibt Raum für Fragen und Diskussionen zu den Themen der Vorlesung. Die theoretischen Inhalte der Vorlesung sollen durch interaktive Übungen erfahrbar gemacht werden. Das Angebot richtet sich v.a. an die Studierenden der Grundkurse.
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Proseminare
Anmeldung zu den Proseminaren (nur bei Scheinerwerb notwendig): ab sofort bis 13.4.2006 im Geschäftszimmer. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 33 begrenzt, sofern nichts anderes angegeben ist.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Antirassismus-, Antidiskriminierungs- und Diversitytraining: verschieden aber gleich in einer „gerechten Gesellschaft“
2stündig, Mo. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 0.33 (Belegnummer: 12177)

  • Rassismus und Diskriminierung stellen insbesondere in Zuwanderungsgesellschaften ein erhebliches gesellschaftliches Risiko dar. Auch (oder gerade?) in stark diversifizierten Gesellschaften gibt es Probleme mit der Akzeptanz von Verschiedenheit (diversity) bezüglich der Zugehörigkeit zu ethnischen oder religiösen Gruppen, Geschlechts- oder Altersgruppen, etc. Diskriminierung und alltäglicher Rassismus spielen in offenen Gesellschaften eine größere Rolle, als vielfach vermutet wird. Wo liegen die Ursachen rassistischer Diskurse und woher kommt das verbreitete Bedürfnis, auszugrenzen und abzuwerten? Was muß eine Gesellschaft tun, damit Verschiedenheit gelebt werden kann ohne daß es zu Ungleichheit kommt? Vor dem Hintergrund solcher und ähnlicher Fragen sollen die grundlegenden Konzepte von Antirassismus-, Antidiskriminierungs- und Diversitytrainings sowie spezifische Trainingsmodelle und -praxen besprochen werden. Ein Reader mit den Grundlagentexten wird eine Woche vor Seminarbeginn erhältlich sein.

Dr. Galina Koptelzewa, Reyhan Kulac
Projektseminar:  Qualitative Evaluation interkultureller Maßnahmen
2stündig, Di. 16–18, Oettingenstr. 67, Raum 1.39 (max. 24 Teilnehmer, Teilnahme nach Vorabsprache mit der Dozentin; Belegnummer: 12178)

  • Bekanntlich besteht eines der größten Probleme von interkulturellen Weiterbildungs- und Trainingsmaßnahmen darin, ihre Effektivität und Wirkungen festzustellen. Eine objektive Messung der interkulturellen Kompetenzsteigerung ist mit herkömmlichen Mitteln kaum möglich. Um dennoch Qualitätsmanagement auch im interkulturellen Bereich zu betreiben, ist es notwendig, spezielle qualitativ gewichtete Evaluationsinstrumente zu entwickeln. Ziel dieses Projektseminars ist die Evaluierung eines zielgerichteten interkulturellen Weiterbildungsprojekts des Münchner Schul- und Kultusreferats. Dafür wird zuerst ein theoretischer Überblick über die Konzeption von Evaluationen/Qualitätsmanagement im Sinne einer Vorher-Nachher-Analyse gegeben. Die Teilnehmer werden anschließend eine Erhebung in Form von qualitativen teilstrukturierten Interviews durchführen und die gewonnenen Ergebnisse auswerten und analysieren. Bereitschaft, sich in die Anwendungsfelder der IKK im Erziehungsbereich einzuarbeiten und Zeit in die Feldarbeit zu investieren wird vorausgesetzt. Methodische Vorkenntnisse sind wünschenswert.

Dr. Marc Hermeking
Interkulturelles Marketing: Werbung im Kulturvergleich
2stündig, Di. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 0.33 (Belegnummer: 12179)

  • Voraussetzung für Teilnahme mit Scheinerwerb: erfolgreich absolvierte Grundkurse I+II, Referat, Hausarbeit sowie umfangreiche selbständige Literatur- und Medienrecherchen. Weitere Information, Themenbesprechung und -vergabe in der ersten Sitzung am 25.4.2006.
  • Weltweiter Wettbewerb sowie globale Informationstechniken bedingen eine Marketing-Kommunikation, die verschiedene Märkte, Zielgruppen und Kulturangehörige mit unterschiedlichen Mediennnutzungs- und Kommunikationsgewohnheiten erreichen muß. Beispiele internationaler Marketing-Kommunikation in Form von Zeitschriften- und TV-Werbung, Werbekatalogen sowie Webseiten aus verschiedenen Ländern sollen selbständig gesammelt und hinsichtlich spezifischer kultureller Merkmale untersucht werden. Dabei werden der aktuelle Stand der Forschung erfaßt (meist englischsprachige Fachaufsätze) sowie relevante IKK-Grundlagen praktisch angewendet und vertieft.
  • Basisliteratur: M. de Mooij: Global Marketing and Advertising: Understanding Cultural Paradoxes. London u.a. 1998. - I. Kloss: Advertising Worldwide: Advertising Conditions in Selected Countries. Berlin u.a. 2001.

Dr. Patricia Cerda-Hegerl
Diversity und Diversity Management
2stündig, Di. 10–12, Oettingenstr. 67, Raum 1.31 (Belegnummer: 12180)

  • „Diversity“ ist in den USA bereits seit Beginn der 1990er Jahre ein intensiv diskutiertes Thema. Angesichts der europäischen Integration, der Ost-Erweiterung sowie der Globalisierungsproblematik insgesamt hat das Interesse an „Diversity“ und an der Nutzung kultureller Vielfalt auch in Europa zugenommen. Im Seminar soll ein Überblick über die aktuelle Diskussion über „Diversity“ und „Diversity Management“ gewonnen werden. Insbesondere soll überlegt werden, wie eine gezielte Berücksichtigung, Einbeziehung, Nutzung und Förderung von Vielfalt geschehen kann. Darüber hinaus sollen auch die eigenen Erfahrungen mit und Einstellungen zu „Diversity“ einbezogen werden. Das Seminar wird mit Filmmaterial unterstützt. Ein Reader mit einführender Literatur wird eine Woche vor Beginn des Seminars erhältlich sein.
  • Einführende Literatur: M. Stuber: Diversity – das Potenzial von Vielfalt nutzen. 2004.

Dipl. Kulturwirtin Gabriele Scheuring
Inpatriates in multinationalen Unternehmen
2stündig, Di. 16-18, Oettingenstr. 67, Raum 1.31 (Belegnummer: 12181)

  • Inpatriates – Fach- und Führungskräfte ausländischer Tochtergesellschaften, die für eine bestimmte Zeit im Stammhaus arbeiten – spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Internationalisierungsstrategie multinationaler Unternehmen und stellen das Human Resources Management vor besondere Herausforderungen. Nach der Rückkehr in die Auslandsgesellschaft sollen die ehemaligen Inpatriates als Kontaktpersonen fungieren, den Wissenstransfer gewährleisten und die Kooperation mit dem Stammhaus verbessern. Ob und inwieweit dies tatsächlich gelingt, ist nicht einfach zu beantworten, da es sich um ein relativ neues Phänomen handelt, das bisher noch kaum systematisch untersucht wurde. Im Seminar soll das Phänomen Inpatriation möglichst umfassend beleuchtet werden. Insbesondere werden wir untersuchen, welche Rolle Inpatriates bei der Bildung transnationaler Unternehmens-Netzwerke spielen und wie mit den dabei entstehenden Risiken umgegangen wird. Neben einer Einführung in die Ziele und Aufgaben des internationalen Personalmanagements werden wir die Rolle von Inpatriates und Expatriates kontrastiv gegenüberstellen und uns ausführlich mit der Methodik der Netzwerkforschung befassen.
  • Literatur: M. Harvey, C. Speier, M. Novicevic: The Role of Inpatriation in Global Staffing. In: International Journal of Human Resource Management 10, 3 (1999), 459–476. – N. Adler: International dimensions of organizational behavior. Boston 42001.

Dr. Fritz Audebert
Nachfrage nach Interkultureller Beratung – ein deutsches Phänomen? Vom „präzisen“ Potentialtest über das „perfekte“ Seminar zum „humorlosen“ Erfolg
2stündig, Blockveranstaltung, Oettingenstr. 67, Termine: 5.5., 10–13 Uhr, Raum 1.39, 19.5., 10–17, Raum 1.43, 9.6., 10–17, Raum 1.39, 23.6.2006, 10–17, Raum 1.39 (maximal 20 Teilnehmer, Belegnummer: 12182; zusätzlich zur Anmeldung im Geschäftszimmer bitte Anmeldung bis 15.4.2006 unter c.biesterfeldt@icunet.ag. Sie erhalten dann eine Liste mit den Referatsthemen, für die Sie sich ebenfalls vorab per E-Mail anmelden können. Scheinvoraussetzungen: 1. Referat mit Power-Point-Präsentation, 2. Hausarbeit (max. 10 Seiten).

  • In diesem Seminar soll ein Überblick über die Vielfalt interkultureller Beratungsangebote in Deutschland gegeben und zugleich untersucht werden, in welchem Maße vergleichbare Dienstleistungen auch in anderen Ländern nachgefragt werden. Behandelt werden dabei auch wichtige Gebiete der internationalen Personalentwicklung: von der Auswahl geeigneten Personals für Auslandsentsendungen, über die Betreuung vor Ort im Ausland, bis zur Wiedereingliederung nach Rückkehr. Es werden darüber hinaus neue Ansätze interkultureller Beratung (Interkulturelles im Krankenhaus, Positionierung von Städten und Gemeinden als interkulturelle Zentren etc.) sowie interkulturelle Events und Projekte („2008 – Jahr des interkulturellen Dialogs“) vorgestellt. Abschließend wird ein Überblick über interkulturelle Berufsfelder im In- und Ausland gegeben und diskutiert, wie sich der interkulturelle Markt im Zuge fortschreitender Globalisierung weiterentwickeln wird.

Dr. Monika Kraemer
Leben und Arbeiten im Ausland: Expatriate-Forschung und ihre Ergebnisse
2stündig, Blockseminar, Termine: 21.4.2006, 10–12 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 1.31 (Vorbesprechung), 19.5., Raum 1.39, 20.5., Raum 1.31, 2.6., Raum 1.39, 3.6.2006, Raum 1.31, jeweils 9–18 Uhr  (Belegnummer: 12183)

  • Gerade in einer zunehmend „globalisierten“ Welt haben Auslandseinsätze von Fach- und Führungskräften eine steigende Bedeutung. Welche Implikationen ein Auslandseinsatz sowohl für die entsendenden Unternehmen wie für die Entsandten und deren Familien hat, soll im Rahmen des Seminars erarbeitet werden. Drei große Themenblöcke stehen dabei im Mittelpunkt: 1. Das Vorfeld – Motivation und Vorbereitung. Warum nehmen Leute eine Entsendung an: der Karriere wegen oder aus Interesse an Neuem, am Leben in fremden Kulturen, aus Verlangen nach neuen Herausforderungen oder einfach aus purer Abenteuerlust? Wie sehen Vorbereitung und Organisation eines Auslandsaufenthaltes aus? Welche Bedeutung haben Interkulturelle Trainings? Was bedeutet die Entsendung von Mitarbeitern für Unternehmen? 2. Das Leben von Expatriates im Ausland: Wie sieht der Start von Expatriates aus? Erleben sie einen culture shock? Wie gehen sie mit Erfahrungen kultureller Differenz um? Wie gestalten sie ihr Leben im Ausland, um sich wohlzufühlen und beruflich effektiv zu sein? Was bedeutet ein Auslandseinsatz für die mitreisenden Familienangehörigen? Inwiefern spielen dabei sogenannte expatriate communities eine Rolle? Zu diesen Fragen werden auch aktuelle Forschungsergebnisse über deutsche und US-amerikanische Expatriates in Tokyo vorgestellt. 3. Nach der Rückkehr: Wie geht es weiter nach dem Ende eines Auslandseinsatzes? Schaffen ehemalige Expatriates tatsächlich einen Karrieresprung oder hat das Unternehmen keinen Arbeitsplatz mehr für sie? Gibt es einen reverse culture shock und wie wirkt er sich aus auf Expatriates und deren Familienangehörige? Nutzt das Unternehmen die Erfahrungen und das Know-how der ehemaligen Expatriates?
  • Methodisch sieht das Seminar auch Projektarbeit in Kleingruppen vor, um so Einblicke zum Beispiel in expatriate communities im Raum München zu erhalten. Mit Interviews und Beobachtung werden Lebenswelten erkundet und diese dann mit bisherigen Forschungsergebnissen verknüpft. Daneben können auch rein literaturorientiert Aspekte der aufgeworfenen Fragestellungen bearbeitet und vorgestellt werden.

Achtung: entfällt! Belegen Sie bitte ein anderes PS. (Anmerkung)
Dr. Wolfgang Habermeyer (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Life-Histories: Hier wie dort!
2stündig, Di. 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 1.05 (Beginn: 25.4.2006, max. 10 Teilnehmer aus IKK)

  • Früher erlernte man in unseren Gesellschaften einen Beruf und den übte man dann aus, bis man alt und grau darüber wurde. Heute? Heute gibt es das so genannte lebenslange Lernen, heute übt man innerhalb von wenigen Jahren viele z.T. völlig verschiedene Berufe (oder doch eher „nur“ Tätigkeiten?) aus. Man will eigentlich Ethnologin, Ethnologe werden und was wird man? Wartet nur ab! Früher prägte der Beruf die eigene Identität und damit auch die eigene Biographie. Brüche kamen dabei zwar vor, waren aber nicht die Regel und sollten tunlichst vermieden werden. Heute? In der Ethnologie gibt es das Genre der Life Histories, wie z.B. „Nisa erzählt“ von Marjorie Shostak. Es geht bei diesem Ansatz darum, über das Leben eines einzelnen Protagonisten Einblick in eine andere Kultur zu gewinnen. Nicht der Blick aufs Ganze einer Kultur, einer Ethnie ist hier also das Ziel sondern der Einblick in die Tiefe vermittelt über die Biographie, genauer gesagt, die erzählte Biographie eines einzelnen Menschen. Ethnologen verstehen umso mehr von fremden Biographien und deren Brüchen und narrativem Charakter, je genauer sie darüber Bescheid wissen, was eigentlich in unserer eigenen Kultur mit „Biographie“, mit „erzähltem Leben“ gemeint ist. Warum ist diese Sache mit der Biographie und deren (unvermeidbaren?) Brüchen so wichtig geworden, seit wir alle, wie Heiner Keupp meint, Patchwork-Identitäten besitzen? Ich würde euch also gerne - wenn ihr das wollt und wenn sie das zulassen - auf eure Eltern und deren/eure Freunde loslassen: Macht mal einen kleinen Ansatz von qualitativen Interviews, um herauszufinden, wie das mit deren Biographie ist. Wir sollten uns selbstverständlich auch selbst fragen, was für uns unsere eigenen „Biographien“ bedeuten. Was spielt da eine Rolle? Grundschule, Gymnasium, Zivildienst, Studium? Oder doch eher: geschiedene Eltern, Umzüge, Musikvorlieben, erste oder wichtigste Lieben, Markenkleidung, Vereinszugehörigkeit? Was passiert eigentlich, wenn man aufgrund der Ausbildung seine angestammte Klasse verläßt und nach „oben“ kommt? Oder sich aufgrund von Akademikerarbeitslosigkeit nach „unten“ verabschiedet? Haben wir unsere Biographien immer schon oder „machen“ auch wir sie erst, indem wir uns selbst und anderen unser Leben erzählen, und zwar so, wie wir es - zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich - empfinden? That’s life (history)!
  • Literatur: Dan P. McAdams: Das bin ich. Wie persönliche Mythen unser Selbstbild formen. Hamburg 1996 (im Original: The Stories We Live By. Personal Myths and the Making of the Self. New York 1993). – Marjorie Shostak: Nisa erzählt. Das Leben einer Nomadenfrau in Afrika. Reinbek, 1982. – Victor Crapanzano: Tuhami. Portrait eines Marokkaners. Stuttgart, 1983. – Und, natürlich, z.B. Victor Turners berühmten Aufsatz „Betwixt and Between“ (selber suchen und finden!).

Achtung: entfällt! Belegen Sie bitte ein anderes PS. (Anmerkung)
Dr. Kundri Böhmer-Bauer (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Ethnologie und Tourismus: Reisende und Motive des Reisens im zeitlichen und räumlichen Vergleich
2stündig, Di. 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 1.43 (Beginn: 25.4.2006, max. 10 Teilnehmer aus IKK, Anmeldung bitte zusätzlich bei info@boehmer-bauer.de)

  • Von mythischen und leibhaftigen Reisenden wird berichtet, seit es schriftliche Zeugnisse gibt. Inzwischen hat sich Reisen in Form des internationalen Tourismus laut Welttourismusorganisation (UNWTO) nach Mineralöl- und Rüstungsindustrie weltweit zum drittgrößten Industriezweig entwickelt. Ob ins Ausland oder im Inland, fast jeder reist ... aber warum eigentlich? Wer begibt sich wann auf den Weg wohin? Das Proseminar regt an zur Auseinandersetzung mit den Reisemotiven von Gruppen- und Einzelreisenden verschiedenster Kulturen in unterschiedlichsten Zeiten. Ausgehend von ethnologischen Definitionen und Klassifizierungen Reisender stellen sich Fragen wie: In welcher Hinsicht stimmen die Motive von Pilgern mit denjenigen von Rucksacktouristen überein? Sind die Motive früher Kaufleute und Handelsreisender ähnlich denen der modernen Expatriates? Was treibt Ethnologen zur Feldforschung und welche Konflikte können sich aus ihren Motiven ergeben? Zählen Reisefotografen zu Trophäenjägern? Sind Reiseleiter und Flugbegleiter die Abenteurer von gestern? Lassen sich Verwandtschaftsbesuche der San in der Kalahari mit Familienausflügen in Bayern vergleichen? In welchen Missionen sind  Missionare und Entwicklungshelfer unterwegs? Wie wird die lokale Bevölkerung aufgrund der Reisemotive wahrgenommen?
  • Die Literatur wird in der ersten Stunde bekannt gegeben. Ob Herodot oder Hemingway, die Studierenden können bei der Anmeldung gerne eigene Themen vorschlagen.

Achtung: entfällt! Belegen Sie bitte ein anderes PS. (Anmerkung)
Dr. des. Kerstin Pinther, Dr. Magnus Treiber (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Afropolis. Städte, Künstler, Medien
2stündig, Do. 8–10, Oettingenstr. 67, Raum 1.05 (Beginn: 27.4.2005, max. 5 Teilnehmer aus IKK)

  • Seit geraumer Zeit liegen die Verstädterungsraten Afrikas weit über denen, die Europa – selbst in der Hochzeit der Industrialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts – erreicht hat. Im Seminar besprochen werden eine Reihe stadtethnologischer Fallstudien zur historischen Formation und strukturellen Beschaffenheit afrikanischer Metropolen. Zugleich wird der Frage nachgegangen, wie die Themen der „Stadt“ und Stadterfahrung in den Arbeiten zeitgenössischer Künstler, Literaten, Filmemacher und Medien verhandelt und dargestellt werden.
  • Literatur zum Einstieg: Paul Rabinow: Ordonnance, Discipline, Regulation: Some Reflections on Urbanism. In: Setha M. Low, Denise Lawrence-Zúñiga (eds.): The Anthropology of Space and Place. Locating Culture. Oxford 2003: 353–362.

Dr. Martina Liedke-Göbel (Inst. für Deutsch als Fremdsprache/Transnationale Germanistik)
Interkulturelle Kommunikation
2stündig, Mi. 18–20, Leopoldstr. 13, Raum 1210  (Belegnummer: 12187)

  • Teilnahmevoraussetzungen: Abschluß der Grundkurse I + II. Anmeldung: Die Teilnehmerzahl für das Seminar ist aus technischen Gründen begrenzt. Für das Seminar ist eine persönliche Anmeldung erforderlich (Sprechstunde/E-Mail).
  • Interkulturelle Kommunikation ist in den letzten dreißig Jahren in der Linguistik breit erforscht und thematisiert worden. Praktische Anwendungsfelder der Analysen bilden neben fremdsprachlichen Lehr-lern-Zusammenhängen auch Kommunikationstrainings, die sich an muttersprachliche Klienten richten. Im Seminar werden wir der Frage nachgehen, was „interkulturelle Kommunikation“ aus linguistischer Perspektive ausmacht, und was einen linguistisch basierten Trainingsansatz von solchen unterscheidet, die im Rahmen anderer Disziplinen (Ethnologie, Psychologie, Soziologie) entwickelt wurden. Anhand von authentischen Transkripten und didaktisierten Filmsequenzen wird gezeigt, daß verschiedene Erstsprachen unterschiedliche Handlungsausführungen und -erwartungen, etwa im Blick auf Sprechhandlungen wie Entschuldigen oder Fragen, bei der Anrede oder im turn-taking mit sich bringen, die die interkulturelle Kommunikation belasten können. Es wird zudem deutlich werden, daß Fremdsprachlichkeit eines (oder mehrerer) der Kommunikationsbeteiligten ein wesentliches Moment interkulturellen Handelns bildet, das der Bearbeitung bedarf und zum Teil in der konkreten Interaktion eine Bearbeitung erfährt. Neben dem Fokus auf die Problematik interkulturellen Handelns werden die sich aus diesen Konstellationen ergebenden, erweiterten Handlungsperspektiven angesprochen und wird gefragt werden, wie sich „interkulturelle Kompetenz“ linguistisch fassen und didaktisch operationalisieren läßt. Die Aufarbeitung einiger bestehender Trainingskonzepte soll im Seminar nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch, durch Eigenerfahrung der Teilnehmer und Teilnehmerinnen geschehen.
  • Literatur: wird im Verlauf des Seminars bekannt gegeben. – Zur einführenden Lektüre empfiehlt sich: Annelie Knapp-Potthoff, Martina Liedke (Hg.): Aspekte interkultureller Kommunikationsfähigkeit. München 1997. – Martina Liedke, Angelika Redder, Susanne Scheiter: Interkulturelles Handeln lehren – ein diskursanalytischer Trainingsansatz. In: G Brünner, R. Fiehler, W. Kindt (Hg.), Angewandte Diskursforschung. Bd. 2. Opladen, Wiesbaden 1999, 148-179 (Internet: http://www.verlag-gespraechsforschung.de/bruenner4.htm).
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Hauptseminare

Teilnahmevoraussetzung: abgeschlossenes Grundstudium. Anmeldung zu den Hauptseminaren (nur bei Scheinerwerb notwendig): Ab sofort bis 13.4.2006 im Geschäftszimmer. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 33 begrenzt, sofern nicht etwas anderes angegeben ist.

Dr. Juliana Roth
Methoden interkulturellen Lernens
2stündig, Mo. 14–17, Termine: 8.5., 15.5., 22.5., 29.5., 12.6., 19.6., 26.6., 3.7.2006, Ludwigstr. 25/VI, D 2a (max. 24 Teilnehmer, Belegnummer: 12188)

  • Lernen und Training im interkulturellen Bereich sind Zentralthemen der Interkulturellen Kommunikation, bei denen Theorie und Praxis eng aufeinander bezogen sind. Zwar liegt hierzu eine Fülle an Publikationen vor, doch macht die politische und wirtschaftliche Globalisierung stets neue theoretische Reflexionen und Aktualisierungen nötig. Im Seminar sollen zunächst die bekanntesten Modelle und Inhalte aus der klassischen Trainingsliteratur kritisch vorgestellt und auf ihre Tauglichkeit für die Erfassung des heutigen interkulturellen Alltags in der Jugendarbeit, im Bildungsbereich und in der Wirtschaft diskutiert. Darüberhinaus werden neuere Überlegungen zum interkulturellen Lernen und zur methodischen Arbeit vorgestellt: von den Teilnehmern wird die Bereitschaft zur selbständigen Vorbereitung und Durchführung konkreter Methoden erwartet.
  • Literatur: Dan Landis, J. M. Bennett, M. J. Bennett (Hg.): Handbook of Intercultural Training. Thousand Oaks 2004.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Diaspora und transnationale Netzwerke
2stündig, Mo. 12–14, Oettingenstr. 67, Raum 1.05 (Belegnummer: 12189)

  • Kurzbeschreibung siehe Vorlesung „Diaspora und transnationale Netzwerke“.
  • Literatur zur Einführung: Alois Moosmüller (Hg.): Interkulturelle Kommunikation in der Diaspora. Münster u.a. 2002. – Ein Reader mit Basistexten wird eine Woche vor Beginn des Seminars im Kopiergeschäft erhältlich sein.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Hofstedes Konzept in Wissenschaft und Praxis
2stündig, Mi. 10–12, Oettingenstr. 67, Raum 0.05 (Belegnummer: 12190)

  • Geert Hofstede gehört zu den am meisten zitierten  Sozialwissenschaftlern der Gegenwart. Seine Modelle, die „Kulturdimensionen“, werden in den verschiedenen Wissenschaften in Forschung und Lehre wie auch in der Praxis, insbesondere im Bereich interkulturelles Training und Beratung, verwendet. Worin besteht die Attraktivität seiner Modelle? Wie werden sie von Wissenschaftlern und Praktikern angeeignet und eingesetzt? Wie zuverlässig und aktuell sind Hofstedes Ergebnisse? Worauf bezieht sich die Kritik, die von vielen Seiten an den Modellen geäußert wird? In diesem Seminar soll das Werk Hofstedes in seiner Gesamtheit untersucht werden. Dazu sollen alle wichtigen Publikationen Hofstedes sowie die wichtigsten restudies herangezogen werden. So weit möglich, sollen auch die kommerziellen Aktivitäten Hofstedes auf dem interkulturellen Trainings- und Beratungsmarkt einbezogen werden.
  • Im ersten Teil des Seminars werden wir mit einem Reader arbeiten, der die grundlegenden Texte enthält. Das Material für den zweiten Teil muß von Arbeitsgruppen recherchiert werden. Der Reader wird eine Woche vor Seminarbeginn erhältlich sein.

PD Dr. Annette Hornbacher (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Menschenrechte, „Weltethos“, kosmopolitisches Ethos. Interkulturelle Probleme universalistischer Ethik
2stündig, Blockseminar, Termine voraussichtlich: 19.5. und 26.5.2006, 15–19 Uhr und 20.5. und 27.5.2006, 10–17 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 1.27 (max. 10 Studierende aus IKK), wichtig: Vorbesprechung am Freitag, 3.2.2006, 14–16 Uhr, Raum 1.14 (Belegnummer: 12191)

  • Die Teilnahme am Seminar setzt die Bereitschaft zu einer interdisziplinär zwischen Philosophie und Ethnologie angesiedelten Textarbeit sowie die Übernahme eines Referats voraus.
  • Die Frage nach universellen ethischen Normen, deren interkulturelle Gültigkeit die friedliche Koexistenz in einer Weltgesellschaft garantieren soll, ist parallel zum Prozeß ökonomischer Globalisierung ins Zentrum philosophischer und politischer Diskussionen gerückt. Auch Ethnologen sind heute zunehmend bereit, ihren traditionellen Kulturrelativismus in praktischer Hinsicht neu zu überdenken, da dieser für die Herausforderungen interkultureller Kooperation keine Lösungen anbietet. Andererseits werfen anhaltende Auslegungsdifferenzen um die Frage der Menschenrechte sowie kriegerische Konflikte, die die weltpolitische Durchsetzung allgemeiner ethischer und rechtlicher Standards begleiten, die Frage auf, ob es sich bei diesen Entwürfen tatsächlich um „anthropologische Grundstrukturen“ handelt, oder um die – ihrerseits konfliktträchtige – Universalisierung des eurozentrischen Menschenbildes und seiner Lebensform. Das Seminar möchte diese Ambivalenz nicht theoretisch beseitigen, sondern die – im Wesentlichen westliche – Debatte um ethische Standards in einigen Grundzügen und Grundproblemen nachzeichnen, um deren Herkunft aus dem geistes- und kulturgeschichtlichen Horizont der europäischen Aufklärung zu analysieren. In einem zweiten Schritt soll das dabei zum Vorschein gelangende moderne Bild vom Menschen und seiner Welt mit konkurrierenden Entwürfen auf der Basis anderer Kulturen und Religionen verglichen und auf seine Gültigkeit, bzw. Tragfähigkeit hin überprüft werden.

Prof. Dr. Willie van Peer  (Inst. für Deutsch als Fremdsprache/Transnationale Germanistik)
REDES-Seminar

2stündig, Di. 10–12, Hauptgebäude, Raum M 101. Es ist möglich, daß die Veranstaltung zusammen mit Studierenden aus den anderen beteiligten REDES-Universitäten stattfindet. Vorbesprechung: Mi., 26.4.2006, 19.00 Uhr (Institutsbibliothek, Ludwigstraße 27, 1. Stock, Raum 105) (Belegnummer: 12192)

  • Zur Beantwortung wissenschaftlicher Fragen haben sich inzwischen Netzwerke von Forschern gebildet, die gemeinsam Daten sammeln, auswerten und vergleichen. Ein solches Netzwerk stellt REDES (Research Development of Empirical Studies) dar, das 2001 gegründet wurde und an dem sich heute sechs Universitäten beteiligen – in Edmonton, Kiew, München, Rio de Janeiro, Torino und Utrecht. Im Rahmen dieser internationalen Kooperation stehen u.a. folgende Forschungsfragen im Vordergrund: Welche Auswirkungen kann Literatur auf die psychische Stabilität z.B. beim Umgang mit schweren Krankheiten (Coping) haben? In welchem Zusammenhang stehen Gewaltrezeption in literarischen Texten und in den Medien? Welche Merkmale von humoristischen Texten/Medien bewerkstelligen welche Wirkungen? Das Seminar bietet Studenten die Möglichkeit, sich an einem der Forschungsthemen zu beteiligen. Neben einer Einführung in die Fachliteratur wird auch eine praktische Einweisung zur Methodik und zur statistischen Auswertung von Daten angeboten. (Auch empfiehlt es sich, die von mir auf meiner Homepage (http://vanpeer.redes.de) zur Verfügung gestellten Powerpoint-Präsentationen und das Skript zu meiner Vorlesung „Empirische Forschungsmethoden für Kulturwissenschaftler“ zu beachten.) Interessierte können alleine oder in Gruppen über das gemeinsame Internetportal von REDES (http://www.redes.de/portal) mit den Beteiligten in der ganzen Welt Kontakt aufnehmen und sich austauschen, so daß Ergebnisse auch auf kulturelle Unterschiede verglichen werden können.
  • Literatur: siehe http://www.redes.de/portal.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Forschungskolloquium
14tägig, Mi. 18–20, Termine: 3.5., 24.5., 7.6., 21.6., 12.7.2006, Oettingenstr. 67, Raum 0.37 (Belegnummer: 12193)

  • In dieser Veranstaltung werden Forschungsthemen der Interkulturellen Kommunikation bearbeitet. Teilnahme nur für fortgeschrittene und an Forschungsfragen interessierte Studenten nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Moosmüller.
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Stand: 20.2.2006, Änderungen vorbehalten!