Interkulturelle Kommunikation
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Wintersemester 2003/04

Einführungsveranstaltung

für alle Erstsemester im Fach IKK, die Teilnahme ist Pflicht!
Di., 21.10.2003, 12–14, Schellingstr. 3, Hörsaal E 06

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Vorlesungen

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Einführung in die Interkulturelle Kommunikation
2stündig, Di. 12–14, Schellingstr. 3, Hörsaal E 06 (Beginn: 28.10.2003)

  • Die Vorlesung soll in die wesentlichen Theorien und Methoden, Forschungsfelder und Anwendungsbereiche der Interkulturellen Kommunikation einführen.

Prof. Dr. Konrad Ehlich
Grundzüge der deutschen Geschichte
2stündig, Mo. 16–18, Schellingstr. 3, Hörsaal E 03

  • Zu den wichtigsten Teilen der Landeskunde gehört die Geschichte. Die politische, gesellschaftliche, ökonomische, religiöse und sprachliche Gegenwart eines europäischen Landes ist ohne seine Geschichte nicht zu verstehen. Zugleich ist europäische Geschichte in all ihren Facetten von einer außergewöhnlichen Dichte von Dokumenten jeder Art gekennzeichnet, die zudem von mehreren intensiv tätigen Wissenschaften sorgfältigst bearbeitet sind. Das Grundproblem aller landeskundlichen Disziplinen stellt sich also gerade hier in besonderer Schärfe: Wie kann eine Elementarisierung verantwortet werden, die für den Nicht-Fachwissenschaftler jene Basisinformationen vermittelt, auf deren Grundlage eine Weiterarbeit für den großen Bereich der „Kulturstudien“ und die Vermittlung entsprechender Kenntnisse aus der und für die Fremdheitsperspektive möglich wird? Die Vorlesung wird eingangs diese Thematik angehen. Sie wird dann Hauptepochen der deutschen Geschichte darstellen. Das Hauptziel dieser Darstellung ist es, jene Charakteristika im interkulturellen europäischen Vergleich herauszuarbeiten, die die Spezifik der deutschsprachigen Länder, insbesondere der heutigen Bundesrepublik Deutschland, ausmachen. Zur Vorbereitung des Besuchs der Vorlesung empfiehlt es sich – soweit nicht bereits geschehen – sich Grunddaten der deutschen und der europäischen Geschichte anzueignen. Begleitend zur Vorlesung ist die Benutzung einschlägiger Nachschlagewerke wie des Ploetz unabdingbar. Eine sehr knappe Einführung bietet das Werk von Hagen Schulze.
  • Literatur zur Vorbereitung: Werner Conze, Carlo Schmid: Ploetz Deutsche Geschichte. Darmstadt 1998. – Imanuel Geiss: Geschichte im Überblick. Reinbek bei Hamburg 1986. – Hermann Kinder, Werner Hilgemann: dtv-Weltaltlas. München 1964. – Hagen Schulze: Kleine Deutsche Geschichte. München 1996. – Martin Vogt (Hg.): Deutsche Geschichte, von den Anfängen bis zur Wiedervereinigung. Stuttgart u.a.: 1994.
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Grundkurs I (2 Parallelkurse) Anmeldung und Einführungsveranstaltung siehe oben!

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 1.14 (Beginn: 27.10.2003)

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 1.27 (Beginn: 27.10.2003)

  • Erster Teil des zweisemestrigen Grundkurses „Interkulturelle Kommunikation“. Auf der Grundlage kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse werden verschiedene Dimensionen der Kulturbedingtheit von kommunikativem Handeln vorgestellt sowie Möglichkeiten des Verstehens und Vermittelns aufgezeigt. Ausgangspunkt ist der kulturallgemeine Ansatz des interkulturellen Lernens. Im Vordergrund steht der Transfer theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung in privaten und öffentlichen Kontexten. Ein wichtiges Ziel ist das Erreichen von kultureller Kommunikationsbewußtheit. Der Unterricht wird neben dem kognitiven Lernen auch Methoden des affektiven und verhaltensbezogenen Lernens einsetzen.
  • Literatur: G. Maletzke: Interkulturelle Kommunikation. Opladen 1996.

Grundkurs II (3 Parallelkurse) Anmeldung siehe oben!

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 12–14, Oettingenstr. 67, Raum 0.05

Agnieszka Pietlicka, M.A.
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mi. 16–18, Theresienstr. 39, Raum 113

  • Aufbauend auf dem Grundkurs I werden weitere grundlegende Konzepte und Modelle für das Verstehen und die Analyse interkultureller Interaktion erarbeitet. Das Thema „Kultur und Verhalten“ wird in zwei verschiedenen Handlungskontexten behandelt: im Kontext multikulturelle Gesellschaft sowie im Kontext internationale Organisation. Kultur wird dabei zum einen mehr als „Produkt“ und zum anderen mehr als "Produzent" von Handeln gesehen. Wie im Grundkurs I dominiert auch hier der kulturallgemeine Ansatz, der jedoch mit konkreten kulturspezifischen Beispielen (z.B. Rußland, USA, Japan) didaktisch ergänzt wird.
  • Literatur: Geert Hofstede: Lokales Denken, globales Handeln. München 1997. - K. Roth (Hg.): Mit der Differenz leben. Europäische Ethnologie und Interkulturelle Kommunikation. Münster 1996.

Sven Fröhlich-Archangelo, Dipl.-Kfm.
Interkulturelle Kommunikation II – computergestütztes Alternativangebot
2stündig. Die Blockteile des Seminars finden am 7.11.2003 und 16.1.2004 jeweils von 9–17 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 1.13 statt. Die Teilnehmerzahl ist auf 15 begrenzt.

  • Dieser Kurs ist im Unterschied zu den beiden regulären Grundkursen als Blockseminar mit einer 9wöchigen computergestützten Lernphase konzipiert, d.h. ein Teil des Seminars findet im Internet statt. Während der Online-Phase können die Seminarteilnehmer selbstgesteuert Lernaufgaben und Fallstudien lösen, an virtuellen Rollenspielen und Erkundungen teilnehmen, speziell aufbereitete Texte bearbeiten und sich in Diskussionsforen und über Chat zu kursrelevanten Themen austauschen. Zusätzlich findet während der ganzen Zeit eine intensive Betreuung durch Teletutoren statt, die insbesondere inhaltliche Fragen beantworten und Rückmeldungen zu den Lernaufgaben geben.
  • Für Interessenten findet vorab eine Informationsveranstaltung am 9.10., 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 1.27 statt. Ab dem 1.9.2003 besteht die Möglichkeit sich ein Testkapitel des Onlinekurses anzuschauen, um einen Eindruck zu erhalten und eventuell erste Rückfragen zu stellen. Wer sich das Testkapitel ansehen möchte, meldet sich bitte per E-Mail, um eine Autorisierung zu erhalten. Die offizielle Anmeldung erfolgt dann zu den oben angegebenen Terminen im Geschäftszimmer.
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Tutorium

Agnieszka Pietlicka, M.A.
Tutorium zur Vorlesung „Einführung in die Interkulturelle Kommunikation“
2stündig, Mi. 12–14, Oettingenstr. 67, Raum 1.15 (Beginn: 29.10.2003)

  • Begleitendes Tutorium zur Vorlesung „Einführung in die Interkulturelle Kommunikation“. Die Veranstaltung gibt Raum für Fragen und Diskussionen zu den Themen der Vorlesung. Die theoretischen Inhalte der Vorlesung sollen durch interaktive Übungen erfahrbar gemacht werden. Das Angebot richtet sich v.a. an die Studierenden der Grundkurse.
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Proseminare
Anmeldung zu den Proseminaren (nur bei Scheinerwerb notwendig): ab sofort bis 6.10.2003 im Geschäftszimmer. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 33 begrenzt, sofern nichts anderes angegeben ist.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Methodenseminar zur empirischen Forschung in der IKK
2stündig, Mo. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 23 (max. 20 Teilnehmer)

  • Die in der interkulturellen Kommunikation angewendeten Ansätze der ethnographischen Forschung werden im Seminar zunächst vorgestellt und im weiteren Verlauf von den Studierenden erprobt. Im Mittelpunkt wird hierbei die „teilnehmende Beobachtung“ als zentrale Methode der Feldforschung stehen. Neben theoretischen Kenntnissen sollen die Studierenden vor allem ihre eigene Sensibilität für die Beobachtung, die Beschreibung und die Analyse interkultureller Kommunikationssituationen entwickeln und schließlich erste praktische Erfahrungen „im Feld“ sammeln bzw. auswerten.
  • Einführende Literatur: Philipp Mayring: Einführung in die qualitative Sozialforschung. München 1990.

Dr. Marc Hermeking
Entwicklungshilfe, Know-how-Transfer und Technikexport in fremde Kulturen
2stündig, Mo. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 17 (Beginn: 27.10.2003)
Max. 24 Teilnehmer; Voraussetzung für Teilnahme/Scheinerwerb: Absolvierte Grundkurse I + II, Referat, Hausarbeit, umfangreiche selbständige Literaturrecherche. Weitere Information, Themenbesprechung und -vergabe in der ersten Sitzung.

  • Der Transfer von technischen Gütern und betriebstechnischem Know-how in fremde Kulturen findet sowohl im Rahmen industrieller Technikexporte als auch technischer Entwicklungszusammenarbeit statt. Interkulturelle Herausforderungen und Probleme dieses Technik- und Wissenstransfers (z.B. Personal- und Projektmanagement, Entwicklungsparadigmen, „angepaßte Technologien“, Nachhaltigkeit) werden aus Blickwinkeln verschiedener Disziplinen betrachtet. Anhand zahlreicher Fallbeispiele aus der Transferpraxis wird zudem relevantes IKK-Grundwissen diskutiert und vertieft.
  • Literatur zur Vorbereitung: M. Hermeking: Kulturen und Technik: Techniktransfer als Arbeitsfeld der Interkulturellen Kommunikation. Münster u.a. 2001. – G. Hofstede: Interkulturelle Begegnungen in der Entwicklungsarbeit. In: Ders.: Lokales Denken, Globales Handeln. München 1997, S. 301–307.

Dr. Marc Hermeking
Interkulturelle Produktentwicklung, Global Design und Produkt-Marketing
2stündig, Di. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 1.14 (max. 24 Teilnehmer)
Voraussetzung für Teilnahme/Scheinerwerb: Absolvierte Grundkurse I + II, Referat, Hausarbeit, umfangreiche selbstständige Literaturrecherche. Weitere Information, Themenbesprechung und -vergabe in der ersten Sitzung am 21.10.2003.

  • Weltweit vermarktete Produkte haben unterschiedlichsten Qualitätsansprüchen und Bedürfnissen ihrer Nutzer oder Konsumenten aus verschiedensten Kulturen zu entsprechen. Dies stellt eine große Herausforderung für Produktentwickler und Industriedesigner dar. Möglichkeiten und Grenzen eines globalen Produktdesigns, Bedeutung und Methoden ethnographischer (Marketing-)Forschung für die Produktentwicklung, Auswirkungen kulturell unterschiedlicher Bedürfnisse und Nutzungsweisen auf die Produktgestalt, sowie kulturelle Unterschiede beim kreativen Prozeß der Produktentwicklung selbst werden unter anderem behandelt.
  • Literatur zur Vorbereitung: J.-C. Usunier, B. Walliser: Interkulturelles Marketing. Wiesbaden 1993. – Weitere Literatur wird zu Beginn des Seminars bekannt gegeben.

Sven Fröhlich-Archangelo, Dipl.-Kfm.
Projektseminar: Netzbasierte Lehrangebote zum Thema „Interkulturelle Kompetenz“ – Entwicklung, Durchführung und Betreuung
Achtung: das PS muß leider entfallen!

Dr. Teresa Keller
Ernährung im interkulturellem Kontext
2stündig, Fr. 9–11, Ludwigstr. 25, Raum D2a

  • Ernährung ist ein wesentlicher Bestandteil der Alltagskultur und spiegelt auf den verschiedensten Ebenen kulturelle Unterschiede wieder. Dies wird gerade beim Kulturkontakt deutlich und führt zu häufigen Mißverständnissen. In diesem Seminar soll zunächst die symbolischen Aufladungen von und die soziokulturelle Identifikation mit Nahrung aufgezeigt werden. Darauf aufbauend soll dann diskutiert werden, welche Folgen sich daraus zum einen für konkrete Kulturkontakte im Geschäfts- wie auch im Migrationskontext und zum anderen für internationale Nahrungsmittelkonzerne und die Touristikbranche ergeben.
  • Literatur: Für das Seminar wird ein Reader zusammengestellt. Einführend kann gelesen werden: Hans-Jürgen Teuteberg, Alois Wierlacher: Essen und kulturelle Identität – europäische Perspektiven. Berlin 1997. – Carle Counihan, Penny van Esterik: Food & Culture. 1997.

Dr. Patricia Cerda-Hegerl
Lateinamerikaner in Deutschland – Deutsche in Lateinamerika
2stündig, Mo. 12–14, Oettingenstr. 67, Raum 1.31

  • Im Seminar soll auf deutsche Diasporas in Lateinamerika und lateinamerikanische Diasporas in Deutschland eingegangen werden. Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten Hunderttausende Personen aus dem Deutschen Reich nach Brasilien, Argentinien, Mexiko, Uruguay und Chile aus. Viele Faktoren führten dazu, daß die deutschen Einwandererkolonien über mehrere Generationen unter sich blieben und sich nur langsam in die Gastländer integrierten. Sie bildeten jedoch Institutionen, wie die Deutsche Schule, die im Vergleich zur Entwicklung der neuen lateinamerikanischen Republiken fortschrittlicher waren, und die Kultur und Gesellschaft dieser Länder stark beeinflußten. Viel intensiver war der Kulturkontakt zwischen Lateinamerikaner und Deutschen in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts, als die Deutschen sich zum ersten Mal mit politischen Flüchtlingen aus Lateinamerika konfrontiert sahen. Es entwickelten sich dichte Solidaritätsnetze, und über die Politik erweiterte sich das Interesse an der lateinamerikanischen Kultur, besonders an der Musik und Literatur. In Lateinamerika wurde die Solidarität der Deutschen mit Staunen und Neugier wahrgenommen, so daß dort ein neues Bild der deutschen Kultur entstand. Ab den 1990er Jahre wird in Deutschland eine neue Diaspora von Arbeitsmigrantinnen, vor allem aus Peru und Ekuador, sichtbar.
  • Ein Reader mit Basistexten wird eine Woche vor Beginn des Seminars erhältlich sein. Literatur: Hartmut Fröschle (Hg.): Die Deutschen in Lateinamerika. Schicksal und Leistung. Tübingen 1979. – Peter Waldmann: Kulturkonflikt und Anpassungszwang. Ausganslage und Entwicklung der deutschen Einwandererkolonien in Südchile. In: Justin Stagl (Hg.): Aspekte der Kultursoziologie. Berlin 1982. – Gustav Siebenmann, Hans-Joachim König (Hg.): Das Bild Lateinamerikas im deutschen Sprachraum. Tübingen 1992. – Peter J. Opitz (Hg.): Der globale Marsch. Flucht und Migration als Weltproblem. München: Beck, 1997. – Elisabeth Rohr, Mechtild M Jansen (Hg.): Grenzgängerinnen. Frauen auf der Flucht, im Exil und in der Migration. Gießen 2002. – Karin Gabbert u.a. (Hg.): Migration. Lateinamerika, Analysen und Berichte. Bad Honnef 1999.

Prof. Dr. Jean-Pol Martin (Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt)
Proseminar/Projektseminar „Internet- und Projektkompetenz“ (Teil I)
Achtung: das PS muß leider entfallen!

Dr. Fritz Audebert
Ist interkulturelle Personalarbeit ein Zukunftsmarkt und kann diese von Global Playern outgesourced werden? Die Wertschöpfungskette einer internationalen Personalentwicklung
2stündig, Blockveranstaltung, Achtung: Änderung: Termine: 31.10., 21.11. (erster Termin!), 12.12.2003, 23.1.2004 jeweils 9–17 9-18 Uhr, Oettingenstr. 67, Raum 1.13 (maximal 20 Teilnehmer)

  • Das Seminar führt in die Grundlagen internationaler Personalentwicklung ein. Behandelt werden dabei wichtige Gebiete der Personalentwicklung: von der Auswahl von Personal, das für internationale Einsätze geeignet ist, über die Fort- und Weiterbildung, eine mögliche Auslandsentsendung, und die Wiedereingliederung nach der Rückkehr. Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Betrachtung der interkulturellen Theorien in diesem Bereich in Verbindung mit der Praxisrelevanz und ihrer Einsetzbarkeit gelegt. Welche Instrumente und Werkzeuge stehen einer Personalentwicklungsabteilung oder einem entsprechenden Dienstleister zur Verfügung? Wie werden diese in der Praxis eingesetzt? Welche Ergebnisse können damit erreicht werden? Wie ist die Nachfrage nach interkulturellen Dienstleistungen? Anhand von ausgewählten Beispielen lernen die Seminarteilnehmer verschiedene Situationen und Positionen in einer international aktiven Firma kennen: die des Expatriates, des Personalentwicklers, des externen Dienstleisters, des Rückkehrers, etc.
  • Konzepte für internationale AC’s werden in Teamarbeit erarbeitet, eine effiziente Betreuung von Auslandsentsendungen konzipiert und im Rahmen von Case-Studies praktische Fälle besprochen. Besonderer Augenmerk wird dabei auf den Einsatz von E-Learning-Instrumenten gelegt, die die Teilnehmer auch permanent einsetzten können.

Dr. Ulrike Prinz
Kunst und Musik im globalisierenden Lateinamerika
2stündig, Fr. 8–10, Oettingenstr. 67, Raum 1.27 (max. 10 Teilnehmer)

  • In Lateinamerika sind die Künste bereits seit dem Beginn der Kolonialisierung einem Prozeß der Hybridisierung „europäischer“ und „indigener“ Beiträge unterworfen. Anders als in Indien oder Afrika gab es dort keine Entkolonialisierung. In Anbetracht der zunehmenden wirtschaftlichen und medialen Vernetzung haben sich aber Kunst und Musikproduktion in Lateinamerika stark verändert. Prozesse des Austausches sind nicht ohne die machtorientierte Perspektive des Marktes und der Doktrin zeitgenössischer Kunst aus den großen Metropolen zu verstehen. Im Seminar soll versucht werden, neben dieser globalen Perspektive vor allem auch die Kontexte der lokalen Kunstproduzenten nachzuvollziehen und zu verstehen. Welche Bedeutung kommt der Kunst im interkulturellen Austausch zu? Und wie kann man diesen Prozeß der gegenseitigen Aneignung kultureller und künstlerischer Repräsentationen beschreiben? Welches sind die Auswirkungen dieser Beziehungen und welche Verantwortung übernimmt die Anthropologie in der Kunst-Debatte?
  • Literatur: Ulf Hannerz: Flows, Boundaries and Hybrids: Keywords in Transnational Anthropology. Internet: http://www.transcomm.ox.ac.uk/working%20papers/hannerz.pdf.

Dr. Karl Esselborn
Reisen in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
3stündig, Mo., 8.30–11.00, Ludwigstr. 31, HS 06

  • In Zeiten des Massentourismus, des internationalen Austauschs und der weltweiten Migration scheinen Reiseberichte und -romane ihre Bedeutung für die Erschließung fremder Welten verloren zu haben. Trotzdem gewinnt das Reisen bei neueren Autoren wie H. Fichte, A. Muschg, Ch. Ransmayr, W. G. Sebald, U. Timm, S. Nadolny, D. Kühn, H. Ch. Buch, B. Kirchhoff, U. Widmer, A. Caput, A. Mitgutsch, R. Schrott u.a. neue und z.T. überraschende Bedeutung, nun weniger als Erfahrung der Welt denn als komplexe Muster von kultureller Deplazierung, Fremdheit und Ortlosigkeit.
  • Literatur zum Einstieg: Heinritz, Reinhard: „Fremde Wildnis“. Über den neuen deutschsprachigen Reiseroman. In: Jahrbuch D.a.F. 17 (1991), S. 72–93. – Bachmann-Medick, Doris: Texte zwischen den Kulturen: ein Ausflug in „postkoloniale Landkarten“. In: H. Böhme, K. Scherpe (Hg.): Literatur und Kulturwissenschaften. Positionen, Theorien, Modelle. Reinbek 1996, S. 60–77.

Dr. Martina Liedke-Göbel
Interkulturelles Lernen
2stündig, Do., 12–14, Leopoldstr. 13, Raum 2102

  • „Interkulturelles Lernen“ bzw. „interkulturelles Training“ hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem zunehmend wichtigen Moment entwickelt, das sowohl in fremdsprachlichen Lehr-Lern-Zusammenhängen als auch in Kommunikationstrainings, die sich an muttersprachliche Klienten richten, Anwendung findet. Im Seminar wollen wir der Frage nachgehen, was „interkulturelles Lernen“ bedeutet und was überhaupt gelehrt, gelernt und trainiert werden soll. In diesem Zusammenhang werden wir auf die spezifisch linguistischen Momente eingehen, die interkulturelle Kommunikation prägen und die in entsprechenden Untersuchungen aufgedeckt worden sind. So wurde u.a. gezeigt, daß verschiedene Erstsprachen unterschiedliche Handlungsausführungen und -erwartungen, etwa im Blick auf Sprechhandlungen wie Entschuldigen oder Fragen, bei der Anrede, der Bejahung/Verneinung oder im turn-taking mit sich bringen, die die interkulturelle Kommunikation belasten können bzw. von den Beteiligten zu koordinieren sind. Zum anderen wurde gezeigt, daß vermeintlich interkulturelle Probleme unter Umständen solche institutionellen, und nicht interkulturellen Handelns sind. Die Aufarbeitung interkultureller Lern- und Trainingskonzepte soll im Seminar nicht nur theoretisch, sondern wesentlich auch durch Eigenerfahrung der TeilnehmerInnen geschehen. In diesem Zusammenhang ist u.a. eine Kooperation mit einer koreanischen Universität sowie mit dem „Informations-, Service- und Beratungszentrum für Asylanerkannte in Bayern (Isbera)“ geplant.
  • Zur einführenden Lektüre empfiehlt sich: Annelie Knapp-Potthoff, Martina Liedke (Hg.): Aspekte interkultureller Kommunikationsfähigkeit. München 1997. – Martina Liedke, Angelika Redder, Susanne Scheiter: Interkulturelles Handeln lehren – ein diskursanalytischer Trainingsansatz. In: Gisela Brünner, Reinhard Fiehler, Walther Kindt (Hg.), Angewandte Diskursforschung. Bd. 2. Opladen, Wiesbaden 1999, S. 148–179 (zugleich im Internet unter: http://www.verlag-gespraechsforschung.de/bruenner4.htm). – Martina Liedke: Interkulturelles Lernen in Lehrwerken DaF. In: Materialien Deutsch als Fremdsprache 52, Regensburg 1999, S. 552–577. – Bernd Müller-Jacquier, Jan ten Thije: Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation. In: Michael Becker-Mrotzek, Gisela Brünner, Hermann Cölfen (Hg.), Linguistische Berufe. Ein Ratgeber zu aktuellen linguistischen Berufsfeldern. Frankfurt am Main 2000, 39–57. – Weitere Literaturhinweise werden im Verlauf des Seminars gegeben.
Neu: zusätzliches Proseminar
Dr. Petra Plieger
Hermeneutische Grundkenntnisse für die Sprach- und Kulturvermittlung

2stündig, Mo. 10-12, Oettingenstr. 67, Raum 1.27
  • Hermeneutik als Theorie des Verstehens entwickelt sich aus einem scheinbaren Paradox: Einerseits verstehen wir immer schon irgendwie und bewegen uns selbstverständlich in meist unauffällig bleibenden Verstehenshorizonten. Andererseits aber versteht sich dieses Verstehen gerade nicht von selbst. Dies können auf anschauliche Weise fremdsprachliche und fremdkulturelle Kontexte zeigen, in denen angemessenes Verstehen - von der Bewältigung einer Alltags-situation bis zum Lesen eines literarischen Textes - explizit zur Aufgabe wird. Im Proseminar soll die Bedeutung hermeneutischer Theoriebildung für eine interkulturell ausgerichtete Sprach- und Kulturvermittlung deutlich werden. Im Mittelpunkt steht dabei der vielschichtige Prozeß des Verstehens als Begegnung zwischen Eigenem und Fremdem. Nach einem vergleichenden Überblick über verschiedene hermeneutische Grundentwürfe werden ausgewählte Beispiele der Anwendung auf den Fremdsprachenunterricht diskutiert.
  • Literatur wird in Form eines Readers zu Semesterbeginn zur Verfügung gestellt.
  • Zur Einführung empfohlen: Lothar Bredella et.al.: Einleitung: Grundzüge einer Theorie und Didaktik des Fremdverstehens beim Lehren und Lernen fremder Sprachen. In: Bredella, Lothar et.al. (Hg.) Wie ist Fremdverstehen lehr- und lernbar? Tübingen: Narr 2000, IX-LII. - Matthias Jung: Hermeneutik zur Einführung. Hamburg: Junius 2001.
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Hauptseminare

Teilnahmevoraussetzung: abgeschlossenes Grundstudium. Anmeldung zu den Hauptseminaren (nur bei Scheinerwerb notwendig): Ab sofort bis 6.10.2003 im Geschäftszimmer. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 33 begrenzt, sofern nicht etwas anderes angegeben ist.

Dr. Juliana Roth
Ethik in der Interkulturellen Kommunikation
2stündig, Mo. 15–18, Ludwigstr. 25/VI, D 2a, Termine: 3.11., 10.11., 17.11., 24.11., 1.12., 8.12., 15.12.2003, 19.1., 26.1.2004 (max. 20 Teilnehmer)
  • Organisatorische Hinweise: Für den Einstieg in das Seminarthema bzw. für die Vorbereitung der ersten Sitzung wird eine Unterlage zusammengestellt, die ab 1.9.2003 sofort im Sekretariat abgeholt werden kann. Von den Teilnehmern wird erwartet, daß sie den Film „Nirgendwo in Afrika“ (Deutschland 2001) gesehen haben.
  • Ethik ist in der Interkulturellen Kommunikation als Thema noch wenig etabliert. Die bisherigen Ansätze zur Ethik der IKK knüpfen stark an die Behandlung des Themas in der ‚Mutterdisziplin‘ Kulturanthropologie an. Der starke Praxisbezug der IKK drängt jedoch weitere Fragen auf, die stärker Bezug nehmen auf die Spezifik der Disziplin: Fragen nach den ethischen Implikationen des Kultur- und Differenzbegriffs, nach interkultureller Kompetenz, nach den Vorstellungen zur multikulturellen Gesellschaft u.ä. Entsprechend sollen im Seminar unter dem Gesichtspunkt der Praxisorientierung Themen aus dem allgemein-kulturwissenschaftlichen und dem spezifisch-interkulturellen Bereich behandelt werden.
  • Literatur: Joana Breidenbach, I. Zukrigl: Tanz der Kulturen. Kulturelle Identität in einer globalisierten Welt. München 1998. – Theo Sundermeier: Den Fremden verstehen. Eine praktische Hermeneutik. Göttingen 1996. Prof. Dr. Alois Moosmüller

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Das Konzept „Interkulturelle Kompetenz“ in Theorie und Praxis
2stündig, Mi. 12–14, Oettingenstr. 67, Raum 0.05

  • Die Forderung nach interkultureller Kompetenz begegnet uns heute überall. Damit die Menschen den vielfältigen Herausforderungen der multikulturellen und globalen Gesellschaften begegnen können, werden von ihnen besondere Fähigkeiten und Kenntnisse verlangt. Worin bestehen diese Fähigkeiten und Kenntnisse? Wie können sie erworben werden? Welche theoretischen und methodischen Ansätze liegen dem Konzept „Interkulturelle Kompetenz“ zugrunde und wie sinnvoll und relevant sind sie? Welche Bedeutung kommt diesem Konzept in den verschiedenen Diskursen und Anwendungsfeldern zu? Das Seminar ist für fortgeschrittene Studenten gedacht, die eine grundlegende und kritische Auseinandersetzung mit zentralen Ansätzen der Interkulturellen Kommunikation suchen. Verpflichtend für die Teilnahme ist die Lektüre eines Readers, der zwei Wochen vor Kursbeginn erhältlich sein wird.

Prof. Dr. Volker Heeschen
Ethnolinguistik – Wilhelm von Humboldt
2stündig, Di. 10–12, Oettingenstr. 67, Raum 15

  • Das vergleichende Sprachstudium Wilhelm von Humboldts steht am Anfang der Traditionen in Linguistik und Völkerkunde, die Sprache und Geist, Sprache und Weltbild oder schlicht Sprache und Kultur in der einen oder anderen Weise miteinander zu verbinden suchen. Um das zu verstehen, was zu Zeit und Raum z.B. bei den Hopi gesagt wurde, was über den Zusammenhang von Mythos und Sprache gedacht wurde, was über die Relativität der Farbwörter oder der Wörter für Verwandtschaft geschrieben wurde oder was zur Universalität oder Kulturspezifik gewisser Wörter für Emotionen vorgetragen wird, sollte man schon zu Humboldt zurückkehren. Den Zielen, den Anfang von jenen Traditionen zu verstehen und sie in der heutigen Literatur und Forschung wiederzuentdecken, dient die Lektüre und Interpretation der Akademie-Reden Humboldts. Blicke auf Humboldts Werk, Ausblicke auf die Ansichten der Weltreisenden (Alexander von Humboldt) seiner Zeit sowie Wiederaufnahmen der Themen in der heutigen Völkerkunde und Linguistik gehören zu den Zielen, die sich von der Lektüre der Reden her aufdrängen.
  • Gelesen wird: Wilhelm von Humboldt: Über die Sprache. Reden vor der Akademie. Hrsg., kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Jürgen Trabant. Tübingen, Basel 1994 (Uni-Taschenbücher 1783).

Prof. Dr. Kurt Beck
Ethnologie der Globalisierung
2stündig, Mi. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 23 (Beginn: 17.12.2003)

  • Das Seminar ist den kulturellen Prozessen der Globalisierung gewidmet. Es steht also nicht Politik oder Ökonomie im Vordergrund, sondern die Frage, was durch das politische Handeln und die ökonomischen Chancen und Zwänge hindurch mit den Kulturen geschieht. Hier gilt es, verschiedene Großthesen (kultureller Einheitsbrei, Kolonisierung, Revitalisierung, Hegemonie, Hybridisierung) kennenzulernen, gegenüberzustellen und auf ihre Plausibilität hin zu mustern.

Dr. Stephan Schlickau
Förderung interkultureller Kommunikationsfähigkeit durch Einsatz neuer Medien
2stündig, 14tägig, Mi. 14–18, Oettingenstr. 67, Raum 15

  • In diesem Seminar sollen Potentiale des Einsatzes neuer Medien in der Sprach- und Kulturvermittlung diskutiert werden. Hierbei wird eine Bandbreite von sogenannten intelligenten tutoriellen Systemen über die Informationsfunktion neuer Medien bis hin zu deren Kommunikationsfunktion berücksichtigt. Zudem bestehen Möglichkeiten zur eigenen Evaluierung entsprechender Förderangebote sowie zu deren konzeptioneller und praktischer Gestaltung.
  • Literatur: Konrad Ehlich: Fremdsprachlich Handeln. In: Deutsch lernen 1 (1980) 21–37. – Konrad Ehlich, Angelika Redder (Hg.): „Schnittstelle Didaktik“: Empirische Untersuchungen zum DaF-Unterricht. (= Materialien Deutsch als Fremdsprache, Heft 45). – Ken Reeder, Trude Heift, Jörg Roche, Shahbaz Tabyanian, Stephan Schlickau, Peter Gölz: E/Valuating New Media in Language Development. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 2 (2001). Online-Journal: http://www.spz.tu-darmstadt.de/projekt_ejournal/jg_06_2/beitrag/reeder1.htm. – Jörg M. Roche Interkulturelle Fremdsprachendidaktik – Eine Einführung. Tübingen 2001. – Stephan Schlickau: Praxis und Analyse interkultureller Kommunikation durch Video und Videokonferenz: Lernpotenziale und Anforderungen. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 6: 2 (2001). Online-Journal: http://www.spz.tu-darmstadt.de/projekt_ejournal/jg_06_2/beitrag/schlickau1.htm.
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Prof. Dr. Alois Moosmüller/Dr. Juliana Roth
Forschungskolloquium
14tägig, Mi. 18-20, (Termine: 12.11., 3.12., 17.12.2003, 21.1., 4.2.2004) Oettingenstr. 67, Raum 1.27

  • In dieser Veranstaltung werden Forschungsthemen der Interkulturellen Kommunikation bearbeitet. Teilnahme nur für fortgeschrittene und an Forschungsfragen interessierte Studenten nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Moosmüller oder Dr. Roth.
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Stand: 22.10.2003, Änderungen vorbehalten!