Interkulturelle Kommunikation
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Wintersemester 2002/03

Einführungsveranstaltung

Pflichtveranstaltung für alle Erstsemester im Fach IKK!
Di., 15.10.2002, 12-14, Schellingstr. 3, Hörsaal E 06

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Vorlesungen

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Einführung in die Interkulturelle Kommunikation
2stündig, Di. 12-14, Schellingstr. 3, Hörsaal E 06 (Beginn: 22.10.2002)

  • Die Vorlesung soll in die wesentlichen Theorien und Methoden, Forschungsfelder und Anwendungsbereiche der Interkulturellen Kommunikation einführen.

Prof. Dr. Jörg Roche
Interkulturelle Aspekte der Sprach- und Kulturvermittlung
1stündig, Di. 10-11, Hauptgebäude, HS 117

  • Die Vorlesung führt in die Grundlagen der interkulturellen Sprachdidaktik ein. Sie baut auf der Vorlesung zur Sprachlehrforschung des Sommersemesters auf und beschäftigt sich vor allem mit folgenden Fragen: Wie hat sich der "post-kommunikative" Ansatz der Sprach- und Kulturvermittlung entwickelt? Was sind - im Vergleich zu traditionellen Verfahren - die "neuen Elemente interkultureller Ansätze? Welche Kulturbegriffe stecken in "Interkultur"? Welche "interkulturellen Lehrwerke" gibt es und wie sehen diese aus? Welche Rolle spielt die interkulturelle Hermeneutik bei der Entwicklung einer interkulturellen Sprachdidaktik? Was verbirgt sich hinter dem Konzept "transnationale Landeskunde"? Eignen sich bestimmte linguistische Ansätze und Verfahren besonders für die interkulturelle Sprach- und Kulturvermittlung? Wie weit trägt das Konzept der "didaktisierten Grammatik" dabei? Was halten psycholinguistische Modelle der Sprachverarbeitung und des Spracherwerbs zum besseren Verständnis interkultureller Lernprozesse bereit? Welche methodischen Parameter lassen sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt festlegen und in welchem Verhältnis stehen diese zu den gängigen Lerntheorien?
  • Begleitende Lektüre: Claire Kramsch: Context and Culture in Language Teaching. Oxford UP 1993. - Jörg Roche: Interkulturelle Sprachdidaktik - Eine Einführung. Tübingen 2001.
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Grundkurs I (2 Parallelkurse) Anmeldung und Einführungsveranstaltung siehe oben!

Dr. Juliana Roth
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 14-16, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a (Beginn: 21.10.2002)

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 18-20, Oettingenstr. 67, Raum 1.05 (Beginn: 21.10.2002)

  • Erster Teil des zweisemestrigen Grundkurses "Interkulturelle Kommunikation". Auf der Grundlage kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse werden verschiedene Dimensionen der Kulturbedingtheit vom kommunikativen Handeln vorgestellt sowie Möglichkeiten des Verstehens und Vermittelns aufgezeigt. Ausgangspunkt ist der kulturallgemeine Ansatz des interkulturellen Lernens. Im Vordergrund steht der Transfer theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung in privaten und öffentlichen Kontexten. Ein wichtiges Ziel ist das Erreichen von kultureller Kommunikationsbewußtheit. Der Unterricht wird neben dem kognitiven Lernen auch Methoden des affektiven und verhaltensbezogenen Lernens einsetzen.
  • Literatur: G. Maletzke: Interkulturelle Kommunikation. Opladen 1996.

Grundkurs II (2 Parallelkurse) Anmeldung siehe oben!

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 0.05

Galja Kopteltsewa M.A.
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 16-18, Oettingenstr. 67, Raum 0.05

  • Aufbauend auf dem Grundkurs I werden weitere grundlegende Konzepte und Modelle für das Verstehen und die Analyse interkultureller Interaktion erarbeitet. Das Thema "Kultur und Verhalten" wird in zwei verschiedenen Handlungskontexten behandelt: im Kontext multikulturelle Gesellschaft sowie im Kontext internationale Organisation. Kultur wird dabei zum einen mehr als "Produkt" und zum anderen mehr als "Produzent" von Handeln gesehen. Wie im Grundkurs I dominiert auch hier der kultur-allgemeine Ansatz, der jedoch mit konkreten kultur-spezifischen Beispielen (z.B. Rußland, USA, Japan) didaktisch ergänzt wird.
  • Literatur: Geert Hofstede: Lokales Denken, globales Handeln. München 1997. - K. Roth (Hg.): Mit der Differenz leben. Europäische Ethnologie und Interkulturelle Kommunikation. Münster 1996.
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Tutorium

Agnieszka Pietlicka, M.A.
Tutorium zur Vorlesung "Einführung in die Interkulturelle Kommunikation"
2stündig, Mi. 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 0.15 (Beginn: 23.10.2003)

  • Begleitendes Tutorium zur Vorlesung: "Einführung in die Interkulturelle Kommunikation". Die Veranstaltung gibt Raum für Fragen und Diskussionen zu den Themen der Vorlesung (kulturelle Selbstreflexion, interkulturelle Begegnungssituation, Stereotyp, Vorurteil, Kulturschock etc.). Die theoretischen Inhalte der Vorlesung sollen durch interaktive Übungen erfahrbar gemacht werden. Das Angebot richtet sich v.a. an die Studenten der Grundkurse.
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Proseminare
Anmeldung zu den Proseminaren: ab sofort bis 30.9.2002 im Geschäftszimmer (ohne Anmeldung ist eine Teilnahme nicht möglich!). Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 33 begrenzt, sofern nicht etwas anderes angegeben ist.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Projektseminar Orientierungs- und Integrationstraining
2stündig, Mo. 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 23

  • Die Teilnehmerzahl ist auf 16 begrenzt.
  • Das Ziel dieses Seminars ist die Planung und Durchführung eines Orientierungs- und Integrationstrainings für ausländische Studierende an der LMU. Zuerst werden die allgemeinen theoretischen und methodischen Grundlagen von interkulturellen Trainings erarbeitet. Ausgehend von der Situation und von den Bedürfnissen ausländischer Studierender werden Trainingsmodelle entworfen und dafür passende Trainingsmodule entwickelt. Das Training bzw. Teile des Trainings werden in der Praxis erprobt, evaluiert und verbessert. Am Ende des Seminars führen die Teilnehmer ein komplettes Orientierungs- und Integrationstraining durch.
  • Das Seminar ist für sehr engagierte Studierende gedacht, die bereit sind, mehr Zeit und Energie zu investieren und die möglichst auch in den nächsten Semestern weiter in der Projektgruppe mitarbeiten können.

Gregor Sterzenbach M.A.
Methoden der empirischen Forschung in der IKK
2-stündig, Mo. 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 0.13

  • Die in der interkulturellen Kommunikation angewendeten Ansätze der ethnographischen Forschung werden im Seminar zunächst vorgestellt und im weiteren Verlauf von den Studierenden erprobt. Im Mittelpunkt wird hierbei die "teilnehmende Beobachtung" als zentrale Methode der Feldforschung stehen. Neben theoretischen Kenntnissen sollen die Studierenden vor allem ihre eigene Sensibilität für die Beobachtung, die Beschreibung und die Analyse interkultureller Kommunikationssituationen entwickeln und schließlich erste praktische Erfahrungen "im Feld" sammeln bzw. auswerten.
  • Einführende Literatur: Philipp Mayring: Einführung in die qualitative Sozialforschung. München 1990.

Dr. Marc Hermeking
Interkulturelles Marketing
2stündig, Di. 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 0.43

  • Teilnahmevoraussetzung: absolvierte Grundkurse I+II, engagierte Mitarbeit, Referat, Hausarbeit, umfangreiche Literatur- und Medienrecherchen (max. 25 Teilnehmer, Einführung und Themenvergabe: Di., 15.10.2002).
  • Anhand ausgewählter Aspekte des Marketings von Sach- und Dienstleistungen in verschiedenen Kulturen (z.B. Produktgestaltung, Werbung, Verkaufsverhandlungen, Geschäftsethik, e-commerce etc.) wird das Themengebiet erfaßt und mit relevantem Wissen der IKK untermauert. Grundlage bilden aktuelle internationale Forschungsbeiträge (meist englisch). An Praxisbeispielen des interkulturellen Marketings wird Wissen aus den IKK-Grundkursen (insbes. Hall, Hofstede, Kluckhohn) vertieft und erweitert.
  • Literatur zur Vorbereitung: Jean-Claude Usunier: Interkulturelles Marketing. Wiesbaden 1993. - Marieke de Mooij: Global Marketing and Advertising. London u.a. 1997.

Dr. Marc Hermeking
Entwicklungshilfe, Know-how Transfer und Technikexport in fremde Kulturen
2stündig, Mo. 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 17

  • Teilnahmevoraussetzung: Absolvierte Grundkurse I+II, engagierte Mitarbeit, Referat, Hausarbeit, umfangreiche selbstständige Literaturrecherchen (max. 24 Teilnehmer, Einführung und Themenvergabe: Mo., 14.10.2002).
  • Der Transfer von technischen Gütern und betriebstechnischem Know-how in fremde Kulturen findet sowohl im Rahmen industrieller Technikexporte als auch technischer Entwicklungszusammenarbeit statt. Interkulturelle Aspekte, Herausforderungen und Probleme dieses Technik- und Wissenstransfers (z.B. Personalmanagement, Produktentwicklung, "institution building", "aftersales service" etc.) werden aus Blickwinkeln verschiedener Disziplinen betrachtet. Anhand zahlreicher Fallbeispiele aus der Transferpraxis wird zudem relevantes IKK-Grundwissen diskutiert und vertieft.
  • Literatur zur Vorbereitung: Marc Hermeking: Kulturen und Technik. Techniktransfer als Arbeitsfeld der Interkulturellen Kommunikation. Münster u.a. 2001. - Nancy Adler: International Dimensions of Organizational Behavior. Boston 1991.

Galja Kopteltsewa M.A.
Interkulturelle Beratung und Mediation
2stündig, Mo. 18-20, Oettingenstr. 67, Raum 0.37

  • Konflikte, die in der heutigen Welt stattfinden, tragen immer deutlicher den Charakter einer Auseinandersetzung zwischen Gruppen von Menschen, die sich ethnopolitisch, soziokulturell, religiös voneinander unterscheiden. Die Vermittlung zwischen den Streitparteien, in vielen Kulturen als Instrument der Konfliktbewältigung bekannt, muß sich ebenfalls immer mehr mit kulturellen Hintergründen auseinandersetzen. Im Proseminar wird an Beispielen aus dem wirtschaftlichen, politischen und sozialen Bereich untersucht, unter welchen Bedingungen die kulturellen Einflüsse der Konfliktparteien für deren Verhalten und den Konfliktverlauf relevant sind. Dabei soll geprüft werden, inwieweit die "klassischen" interkulturellen Beratungsberufe, die konfliktpräventiv ausgerichtet sind, einen Beitrag zur konstruktiven Konfliktlösung im Sinne der klassischen Mediation liefern können.

Dr. Astrid Podsiadlowski
Methoden internationaler Teamentwicklung
2stündig, Blockveranstaltung, Vorbesprechung: Fr. 25.10.2002, 9-11, Raum 0.13, Termine: Fr. 22.11., Raum 0.13, Sa., 23.11.2002, Raum 0.15, Fr., 17.1.2003, Raum 0.13, jeweils 9-15, Oettingenstraße 67.

  • Aufgrund der praktischen Teile der Veranstaltung ist die Zahl der Teilnehmer auf 18 begrenzt.
  • Teams und Arbeitsgruppen sind fundamentale Bestandteile moderner Organisationsstrukturen. Aufbau und Entwicklung multikulturell zusammengesetzter Teams gewinnen im internationalen Kontext eine besondere Bedeutung. In diesem Proseminar sollen Prozesse und Ergebnisse internationaler Teamarbeit analysiert und praktische Übungen zur Förderung zufriedenstellender und effektiver Zusammenarbeit durchgeführt werden. Voraussetzung ist die Vorbereitung und aktive Beteiligung aller Teilnehmer.

Enrico Palumbo, M.A.
Interkulturelle Zusammenarbeit in virtuellen Teams
2stündig, Blockveranstaltung, Vorbesprechung: Fr., 18.10.2002, 18-20, Termine: Sa., 26.10.02, Sa., 09.11.02, Sa., 23.11.02 jeweils 9-16, Oettingenstr. 67, Raum 0.13 (max. 15 Teilnehmer)

  • Die Entwicklung der Kommunikations- und Informationstechnologie einerseits und Globalisierungseffekte andererseits haben die Formen und Strukturen von Teamarbeit weltweit nachhaltig verändert. In internationalen Unternehmen und Organisationen werden projektbezogen Arbeitsgruppen gebildet, deren Mitglieder an verschiedenen Standorten tätig sind, zielorientiert zusammenarbeiten und dabei vorwiegend medial vermittelt kommunizieren. Solche virtuelle Teams sind häufig multikulturell besetzt. Damit ergeben sich neue Formen der interkulturellen Interaktion. Die Akteure handeln in ihrem lokalen Kontext und befinden sich zugleich in einem globalen Kontext. Im Seminar soll die Globalisierung als Rahmenbedingung ebenso diskutiert werden, wie die konkreten Herausforderungen der interkulturellen Zusammenarbeit in virtuellen Teams. Um ein besseres Verständnis zu ermöglichen, werden virtuelle Arbeitsgruppen gebildet, die zwischen den Blocksitzungen gemeinsam Aufgaben bearbeiten und hierzu eine Arbeitsplattform im Internet benutzen.
  • Eine Literaturliste wird zwei Wochen vor Kursbeginn erhältlich sein.

Dr. Wolfgang Habermeyer
Von Marx zu Stiglitz. Zur Aktualität von Karl Marx im Zeitalter der Globalisierung
2stündig, Di. 18.00 s.t -19.30, Oettingenstr. 67, Raum 1.05

  • Joseph Stiglitz war Chefökonom der Weltbank, ist Nobelpreisträger für Wirtschaft im Jahr 2001 und hat vor kurzem mit "Die Schatten der Globalisierung" ein Buch vorgelegt, das weltweit von vielen Menschen als fundierte Kritik an diesem Phänomen namens Globalisierung erachtet wird. Wir werden das Seminar damit beginnen, uns auf den Stand der Diskussion zu bringen: Was schreibt Stiglitz? Was ist sein Ansatz? Danach werden wir uns mit dem Hauptwerk von Karl Marx beschäftigen: Wir werden versuchen zu verstehen, was Marx vor knapp 150 Jahren an Analyse des Kapitalismus vorgelegt hat und uns dann fragen, welche Gültigkeit das heute noch hat. Wir werden also danach fragen, ob man für das Verständnis des Buchs von Stiglitz, ob man für ein Begreifen des Phänomens namens Globalisierung heute noch Marx brauchen kann.
  • Das Seminar richtet sich an interessierte Studierende. Wer also der Ansicht ist, dass ein Ethnologe, eine Ethnologin etwas davon verstehen sollte, was in der Welt auf ökonomischen Gebiet geschieht, ist herzlich willkommen. Da wir jedoch mehr Fragen und Klärungen betreiben werden und mit ziemlicher Sicherheit keine bündigen Antworten geben können und wollen, sind Ideologen aller Art weniger gerne gesehen. Wer also Marx immer schon für allein selig machend hält und daher seine Kommilitonen und Kommilitoninnen lediglich bekehren will, darf zu Hause bleiben. Wer Marx für Teufelszeug hält, allerdings ebenfalls. Wir werden also wie immer genaue Textarbeit machen: Es wird als Basis um Textaneignung, um Textverständnis gehen. Arbeitsgruppen sind ebenfalls wie immer zwingend.
  • Wer sich vorbereiten will, liest folgende Bücher: Joseph Stiglitz: Die Schatten der Globalisierung. Berlin 2002. (Steht bei uns im Institut.) - Karl Marx: Das Kapital. Band 1. (Beginnen sollte man am besten mit dem berühmten Fetischcharakter-Kapitel ab Seite 85 ff. der Ausgabe des Dietz-Verlag in der Reihe "Marx-Engels-Werke", erschienen als MEW-Band 23. Zu finden ist dieses Buch u.a. in der Bibliothek der Politologen.) - Als weitergehende Literatur zu empfehlen ist u.a. Robert Kurz: Marx lesen. Die wichtigsten Texte von Karl Marx für das 21. Jahrhundert. Frankfurt 2000. (Hier rentiert sich auch mal ein Blick ins Internet.)

Dr. Klaus Schubert
Vielsprachigkeit
2stündig, Mi. 8 -10, Oettingenstr. 67, Raum 0.11

  • Es werden die unterschiedlichen Formen und Bedingungen der Vielsprachigkeit behandelt: intrapersonale und interpersonale Vielsprachigkeit, Sprachpolitik und Sprachwirklichkeit in Bezug darauf. Regional wird Afrika im Mittelpunkt stehen. Der traditionelle und der kolonialzeitliche Umgang mit Sprachenvielfalt und weiträumiger Verständigung bietet viele Ansatzpunkte für Diskussionen und Problembehandlungen.

Dr. Karl Esselborn
Interkulturelle Literaturdidaktik
2stündig, Mo. 12-14, Leopoldstr. 13, Raum 1205

  • Die Vermittlung deutscher als fremdsprachiger und fremdkultureller Literatur verlangt eine Klärung der besonderen Rezeptionsbedingungen zwischen eigenen und fremden kulturellen Traditionen, eine Berücksichtigung des Verstehenshorizonts und der Interessen der Leser, der institutionellen und praktischen Voraussetzungen der Vermittlung und eine entsprechende Auswahl von Autoren und Texten bzw. didaktische Anleitungen und Hilfen zum Verstehen. Dabei kann sie sich auf neuere Ansätze der muttersprachlichen Literaturdidaktik, speziell solche, die von einer kulturwissenschaftlichen Erweiterung der Germanistik ausgehen (DU 3/2001) und auf die theoretischen Positionen einer transnationalen/interkulturellen Germanistik stützen. Deren zentrale Thematik der Fremdheitserfahrungen zwischen den Kulturen (auf Reisen, in der Migration, im eigenen Land), der Regionalität vs. Globalisierung, der Interkulturalität von Exil-, Migration- und Minderheitenliteraturen usw. legt eine thematisch orientierte Lektüre und ein "interkulturelles Lernen" mit dem Ziel einer "interkulturellen literarischen Bildung" nahe.
  • Literatur zum Einstieg: Karl Esselborn (1994): Literaturdidaktik im Bereich Deutsch als Fremdsprache in der Bundesrepublik Deutschland. In: R. Ehnert, H. Schröder (Hg): Das Fach Deutsch als Fremdsprache in den deutschsprachigen Ländern. Frankfurt am Main u.a.: Lang, 2.Aufl., S. 267-297. - Esselborn, Karl: Interkulturelle Literaturdidaktik. In: Alois Wierlacher (Hg.): Handbuch der Interkulturellen Germanistik, erscheint Ende 2002.
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Seminar

Prof. Dr. Klaus Roth
Sachkultur und Interkulturalität
2stündig, Mi. 12-14, Ludwigstr. 25/VI, D 2a (Beginn: 16.10.2002, max. 10 Teilnehmer)
  • Die interkulturellen Aspekte der Sachkultur sind bislang weithin unbeachtet geblieben. Sie haben aber in zunehmendem Maße Einfluß auf die Gestaltung der alltäglichen Lebenswelt und interkulturelle Interaktionen. Ziel des Seminar ist es, diese Einflüsse und Bedingungen im Spannungsfeld von globaler Vereinheitlichung und kultureller Differenzierung und Lokalisierung zu betrachten, vor allem die Differenzierung in der Gestaltung von Artefakten und im Umgang mit ihnen, in ihrer Funktion und Nutzung, in der Einstellung zu ihnen und ihrer Bedeutung. Dabei soll es darum gehen, die Artefakte als Thema, als Kontext und als Medium interkultureller Kommunikation sowie die Vermittlung von Dingen, die Mensch-Ding-Beziehungen und die Zeichenhaftigkeit der Dinge in interkulturellen Interaktionen zu betrachten. Hierfür werden im Seminar (a) die theoretischen Grundlagen erarbeitet, (b) Arbeiten mit interkulturellem Ansatz analysiert und (c) eigene empirische Untersuchungen durchgeführt.
  • Literatur: E. Leach: Kultur und Kommunikation. 1978. - E. T. Hall: The Hidden Dimension. 1969. - P. Menzel: Material World. 1994. - K. Köstlin u.a. (Hg.): Umgang mit Sachen. 1983. - K. Roth: Zur Sache! Materielle Kultur und IKK. In: Franz Grieshofer u.a. (Hg.), Netzwerk Volkskunde. 1999, S. 317-335.
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Hauptseminare

Teilnahmevoraussetzung: abgeschlossenes Grundstudium. Anmeldung zu den Hauptseminaren: Ab sofort bis 30.9.2002 im Geschäftszimmer (ohne Anmeldung ist eine Teilnahme nicht möglich!). Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 33 begrenzt, sofern nicht etwas anderes angegeben ist.

Dr. Juliana Roth
Erkennen und Verstehen des kulturell Fremden: der deutsch-russische Fall
2stündig, Mo. 16-18, Ludwigstr. 25/VI, D 2a
  • Das Münchner IKK-Curriculum basiert auf dem kulturallgemeinen Ansatz des interkulturellen Lernens: Nach dem Learn-how-to-learn-Prinzip zielt die Vermittlung theoretischen und methodologischen Wissens auf die Erzeugung einer generellen 'Kulturkompetenz', die dann (durch die Einbeziehung von kulturspezifischem Wissen) für die Vorbereitung von Lernmaßnahmen für interkulturelle Schnittstellen konkretisiert werden kann. Im Seminar sollen durch die Verbindung von relevanten Theorien und Methoden mit landeskundlichem Wissen über Rußland die Möglichkeiten (a) für das generelle Erkennen und Verstehen von kultureller Fremdheit sowie (b) für die Erarbeitung eines deutsch-russischen Kommunikationstrainings aufgezeigt werden.
  • Literatur: Annette Baumgart, B. Jänecke: Rußlandknigge. München, Wien 2000. - Walter G. Stephan, M. Abalakina-Paap: Russia and the West. Intercultural Relations. In: D. Landis, R. S. Bhagat (Hg.): Handbook of Intercultural Training. Thousand Oaks 1996, S. 366-382.
Prof. Dr. Alois Moosmüller
Feeling global: Die kulturelle Gestaltung von Lebens- und Arbeitswelten in der Fremde
2stündig, Mi. 10-12, Oettingenstr. 67, Raum 23
  • "Diaspora is about feeling global", schreibt James Clifford: Worin besteht dieses Gefühl? Steht es zum Gefühl 'Sehnsucht nach Heimat' in einem entgegengesetzten oder komplementären Verhältnis? Das Konzept Diaspora (gr. "Zerstreuung") wird in jüngster Zeit verstärkt im Zusammenhang mit Globalisierung, Transnationalismus und Migration diskutiert. Im Seminar soll untersucht werden, wie Menschen sich in der Fremde zurecht finden, wie sie ihr neues Leben sinnhaft gestalten (inwieweit sie 'Heimat' rekonstruieren, sich an die fremde Kultur anpassen oder eine transnationale Identität entwickeln), in welcher Weise sie sich dabei auf andere Migranten aus derselben Herkunftskultur beziehen und welche sozialen und kulturellen Gebilde daraus entstehen. Dabei sollen sowohl gegenwärtige und historische Diaspora sowohl im Kontext der Residenzgesellschaft wie auch der Herkunftsgesellschaft analysiert werden.
  • Ein Reader mit Basistexten wird eine Woche vor Beginn des Seminars im Kopiergeschäft erhältlich sein.
Prof. Willie van Peer Ph.D.
DaF und interkulturelle Forschung
2stündig, Institutskolloquium (DaF), Mi. 18-20, Hauptgebäude, HS 112. Termine: 30.10., 13.11., 04.12., 18.12.2002, 17.01., 31.01.2003
  • Das Fach Deutsch als Fremdsprache versteht sich seit seiner Gründung in der Bundesrepublik als ein interkulturelles Fach. Dies muß auch so sein, denn die Ausrichtung des Faches basiert grundlegend auf der Voraussetzung, daß es sich beim Erwerb der deutschen Sprache, der deutschen Literatur oder der deutschen Landeskunde grundsätzlich um ein fremde Sprache, eine fremde Literatur und eine fremde Kultur handelt. Jedoch hat sich in den letzten Jahrzehnten eine interkulturelle Forschung auch unabhängig vom Fach DaF entwickelt - Antrieb dazu waren nicht zuletzt auch wirtschaftliche und politische Änderungen, die sich unter den Stichwörtern "Internationalisierung", "Globalisierung" und "Computerisierung" zusammenfassen lassen. Hieraus ergibt sich die Frage nach dem Verhältnis des Fachs Deutsch als Fremdsprache zu diesen interkulturellen Forschungsansätzen. Das Kolloquium setzt sich daher zum Ziel, durch die Darstellung unterschiedlicher Positionen aus dem Bereich der interkulturellen Forschung zur Präzisierung und Weiterentwicklung des interkulturellen Ansatzes im Bereich DaF beizutragen. Angestrebt ist ein reger Gedankenaustausch mit namhaften Vertretern aus der interkulturellen Forschung. Näheres zu den Terminen und Referenten entnehmen Sie bitte auch den Aushängen und aktuellen Mitteilungen auf der Homepage des Instituts (http://www.daf.uni-muenchen.de).
Dr. Stephan Schlickau
Lern- und Konfliktpotentiale elektronisch vermittelter interkultureller Kommunikation
2stündig, Blockseminar, Prinzregentenstr. 7, AV-Labor. Vorbesprechung: Do. 18.7.2002, 18 Uhr, Institutsbibliothek
  • In diesem Hauptseminar wird es zentral um den Einsatz von lernerproduzierten Videos und Videokonferenzen zwischen Angehörigen verschiedener Kulturen als Mittel der Sprach- und Kulturvermittlung gehen. Zu Beginn des Semesters sollen hierzu ein Video produziert und eine Videokonferenz mit Deutschlernern der Miami University (Oxford/Ohio) durchgeführt werden. Hieran schließt sich eine Phase der Analyse und Reflexion an, in der die besonderen Vorteile, aber auch Risiken des Einsatzes entsprechender Medien reflektiert werden. Die empirische Grundlage hierzu bilden sowohl die während des Seminars entstandenen Aufzeichnungen als auch ähnliche Materialien aus früheren Semestern.
  • Von den TeilnehmerInnen werden aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft erwartet, sich in der Organisationsform eines durch Kompaktphasen gekennzeichneten Seminars, das auch einige Wochenendtermine nutzen wird, mit diesem Thema auseinander zu setzen.
  • Vorbereitende Lektüre: Ruth H. Sanders: Distance Learning Transatlantic Style: How Videoconferencing Widened the Focus in a Culture Course. In: Die Unterrichtspraxis Teaching German, No. 2 (1997) S. 135-140. - Stephan Schlickau: Video und Videoconferencing zur Sprach- und Kulturvermittlung: Lernpotenziale und empirische Beobachtungen. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 9/2000, URL: http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/schlick1.htm. - Stephan Schlickau: Praxis und Analyse interkultureller Kommunikation durch Video und Videokonferenz: Lernpotenziale und Anforderungen. In: Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 9/2001, URL: http://www.ualberta.ca/~german/ejournal/schlickau1.htm].
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Prof. Dr. Alois Moosmüller/Dr. Juliana Roth
Forschungskolloquium
14tägig, Mi. 18-20, (Termine werden bekanntgegeben) Oettingenstr. 67, Raum 1.05
  • In dieser Veranstaltung werden Forschungsthemen der Interkulturellen Kommunikation bearbeitet. Teilnahme nur für fortgeschrittene und an Forschungsfragen interessierte Studenten nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Moosmüller.
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Stand: 3.7.2002, Änderungen vorbehalten!