Interkulturelle Kommunikation
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Wintersemester 1998/99

Einführungsveranstaltung

für Teilnehmer der Grundkurse I
Di., 3.11.98, 13-15 (=1. Termin der Vorlesung, s.u.), Schellingstr. 3, E 01
Anwesenheit ist Voraussetzung für die Teilnahme an Grundkurs I

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Vorlesungen

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Einführung in die Interkulturelle Kommunikation
2stündig, Di. 13-15, Schellingstr. 3, E 01

  • Die Vorlesung soll in die wesentlichen Theorien und Methoden, Forschungsfelder und Anwendungsbereiche der Interkulturellen Kommunikation einführen.

Prof. Dr. Angelika Redder
Sprache und Gesellschaft
1stündig, Di. 14-15, Hauptgebäude, HS 209

  • Sprache ist ein gesellschaftliches Phänomen. Der Zusammenhang zwischen Sprache und Gesellschaft, zwischen Sprache und Kultur im besonderen, ist also nicht additiv und marginal. Vielmehr besteht ein wesentliches und also auch systematisch zu rekonstruierendes Verhältnis zueinander. Gesellschaften entwickeln Sprachen im Laufe der Geschichte, um ihre Praxis interaktiv bewältigen zu können. Erkennt man Sprache als eine historisch-gesellschaftliche Form des Handelns, so sind ihre Formen und Funktionen als Kristallisationen von Gesellschaftlichkeit (modern: von Kultur) analysierbar. Differenzen zwischen historischen Entwicklungsformen, zwischen der sprachlichen Praxis gesellschaftlicher Aktantengruppen sowie Aktanten verschiedener "Gesellschaften" oder "Kulturen" können erkannt, beschrieben und erklärt werden. Im Laufe der Linguistikgeschichte sind diese Erkenntnisse am Ende des 18. Jh.s, also zur Zeit der großen geographischen Entdeckungen und Expansionen, zwar schon umrissen worden, eine systematische Umsetzung erfuhren sie jedoch erst mit der Herausbildung der Soziolinguistik bzw. Sprachsoziologie in den sechziger und siebziger Jahren dieses Jahrhunderts. Eine theoretische Konsolidierung ist partiell zu verzeichnen.
    In der Vorlesung sollen die wissenschaftsgeschichtlichen Grundlinien aufgezeigt und die unterschiedlichen Phänomenbereiche und Analyseergebnisse behandelt sowie offene Forschungsaufgaben formuliert werden. Die Problematik der interkulturellen Kommunikation erweist sich dabei als eine besondere Perspektive auf die gesellschaftliche Qualität sprachlichen Handelns, welche derzeit dazu herausfordert, bereits vorliegende und auch verschüttete Erkenntnisse neu zu diskutieren.

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Grundkurs I (2 Parallelkurse)
Anmeldung und Einführungsveranstaltung siehe oben!

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
Achtung, Änderung: 2stündig, Mo. 17-19, Oettingenstr. 67, Raum 0.37

Dr. Juliana Roth
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mi. 14-16, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

  • Erster Teil des zweisemestrigen Grundkurses "Interkultureller Kommunikation". Auf der Grundlage kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Theorien und Methoden werden die Dimensionen und die Auswirkungen der Kulturbedingtheit von Wahrnehmung und Handeln aufgezeigt. Dabei wird in Bereiche wie kultureller Wandel, Stereotyp und Vorurteil, Fremdheit und Fremdverstehen, Kultur-Lernen u.a. eingeführt. Ausgangspunkt ist der kultur-allgemeine Ansatz des interkulturellen Lernens. Im Vordergrund steht der Transfer theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung im Privatleben und vor allem am Arbeitsplatz.
  • Literatur: G. Maletzke: Interkulturelle Kommunikation. Opladen 1996 - W. B. Gudykunst u.a.: Communicating with Strangers. New York 1992.

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Grundkurs II (3 Parallelkurse)
Anmeldung siehe oben!

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 9-11, Oettingenstr. 67, Raum 05

Dr. Juliana Roth
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 14-16, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation II
Achtung, Änderung: 2stündig, Mi. 9-11, Oettingenstr. 67, Raum 1.31

  • In Fortsetzung des auf dem kulturwissenschaftlichen Ansatz basierenden Grundkurses I werden weitere grundlegende Konzepte und Modelle für die Erfasssung und Analyse interkultureller Interaktionen vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die praktische Anwendung des theoretischen Wissens auf die Deutung des Verhaltens in Organisationen, wobei der kultur-allgemeine Ansatz durch das Eingehen auf das Kommunikationsverhalten in konkreten Ländern (z.B. Frankreich, USA, Rußland, Japan) erweitert wird. Hierzu werden beispielhaft einige Aspekte des Verhaltens in Organisationen kulturvergleichend behandelt.
  • Literatur: G. Hofstede: Interkulturelle Zusammenarbeit. Wiesbaden 1993. - K. Roth (Hg.): Mit der Differenz leben. Europäische Ethnologie und Interkulturelle Kommunikation. Münster 1996.

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Proseminare

Dr. Irene Götz
Empirisches Proseminar: Feldforschungsmethoden in der Interkulturellen Kommunikation
2stündig, Do. 10-14, Termine: 5.11., 12.11., 10.12., 17.12.98, 7.1., 18.2., 25.2.99 (jeweils Doppelsitzungen), Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

  • Ziel des Seminars ist es, das methodische Rüstzeug zur Beobachtung, Beschreibung und Analyse interkultureller Kommunikationssituationen zu vermitteln. Im Mittelpunkt steht die teilnehmende Beobachtung als erprobte Feldforschungsmethode. Nach der Darstellung der Methoden sollen praktische Übungen für kulturelle Verhaltensmuster sensibilisieren und zum interkulturellen Verstehen und Handeln anleiten.
  • Literatur: Philipp Mayring: Einführung in die qualitative Sozialforschung. München 1990 (u.ö.).

Dr. Irene Götz
Gibt es kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland-Ost und Deutschland-West?
2stündig, Fr. 10-14, Termine: 6.11, 13.11., 11.12., 18.12.98, 8.1., 19.2., 26.2.99 (jeweils Doppelsitzungen), Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

  • Im Mittelpunkt dieses Proseminars stehen die aktuellen Kommunikationsprozesse zwischen Deutschland-Ost und Deutschland-West nach der "Wiedervereinigung". Inwieweit haben sich in den Jahren der Trennung heute noch beobachtbare Unterschiede in den Wertorientierungen und Alltagsbewältigungsstrategien herausgebildet? In welchen Kontexten wird kulturelle Verschiedenheit dagegen eher konstruiert? Die Veränderung von kollektiven Identitäten und ihrer symbolischen Repräsentation, symbolgenerierende Prozesse nach der Vereinigung (z.B. Banane als Symbol des wirtschaftlichen Protektionismus) werden genauso Beachtung finden wie durch die Medien tradierte, stereotyp behauptete, instrumentell eingesetzte oder tatsächlich beobachtbare Unterschiede im alltäglichen Handeln von Ost und West, sei es in der Familie oder am Arbeitsplatz.
  • Vorbereitende Lektüre findet sich ab Ende Oktober als Handapparat in der Bibliothek des Instituts für Volkskunde.

Dr. Katharina von Helmolt
Aspekte eines internationalen Personalmanagements
2stündig, Blockveranstaltung, Oettingenstr. 67, Raum 1.35
Achtung Terminänderung! Vorbesprechung: Fr. 13.11.98, 17-19, 1. Block: 4.12., 2. Block: 18.12.98, 3. Block: 22.1., 4. Block 12.2.99 jeweils 13-18.30

  • Die internationale Verflechtung wirtschaftlicher Prozesse stellt alle Funktionen der Unternehmensführung vor neue Herausforderungen. Da heute die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihr Qualifikationspotential als wesentliche Erfolgsfaktoren eines Unternehmens erkannt sind, gilt dies ganz besonders für das Personalmanagement. Im Rahmen des Seminars sollen die wichtigsten Aspekte eines international ausgerichteten Personalmanagement betrachtet werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Themen: Entwicklung von interkulturellen Kompetenzen in Unternehmen; Qualifizierung von Mitarbeitern für den Einsatz in einer anderen Kultur; Funktionen, Chancen und Probleme von Auslandseinsätzen; interkulturelle Zusammenarbeit.

Dr. Tobias Wendl
Medien als Schnittstellen der interkulturellen Kommunikation
Achtung: das Seminar muß leider entfallen!

Dr. Jörg Wormer
Länderkulturpolitik und interkulturelle Kommunikation
2stündig, Mo. 9-11, Ludwigstr. 29, Raum 15

  • Sprach- und Kulturpolitik geschieht immer im Kontext interkultureller Kommunikation, wird aber noch überwiegend aus der Perspektive des eigenen Landes betrieben. Die Partnerperspektive miteinzubeziehen ist eher hehres Ziel denn sprach- und kulturpolitische Praxis. Gleichwohl reichen in einer europäisch und global verflochtenen Welt allein nationale Antworten nicht mehr weit. Wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit bei gleichzeitigem sozialem Zusammenhalt ist gefragt, Sprach- und Kulturpolitik legt die Grundlagen dazu. Im Seminar werden wir politische und institutionelle Sprach- und Kulturpolitiken in ihrer historischen Entwicklung und ihrer gegenwärtigen Ausprägung betrachten. Aspekte wie Zentralismus und Föderalismus, öffentliche und private Trägerschaft, neue Herausforderungen durch Internationalisierung des Berufslebens sowie die Herausbildung neuer Formen gesellschaftlichen, kulturellen Miteinanders und die Förderung von Kreativität im internationalen Austausch stehen im Vordergrund der Seminartätigkeit.

Dr. Jörg Wormer
Landeskunde, interkulturelle Kommunikation und Globalisierung
2stündig, Mi. 13-15, Hauptgebäude, HS 315

  • Wechselbeziehungen zwischen gesellschaftlichen Phänomenen eines Landes, dessen Verflochtenheit im internationalen Kontext und Globalisierungserscheinungen aufzuzeigen und zu analysieren ist das Ziel des Seminars. Dabei soll Globalisierung weder als Einschüchterungsvokabel verstanden werden noch sollen ihre den Alltag verändernden Effekte vernachlässigt werden. Wir wollen aus der Perspektive der interkulturellen Kommunikation der Frage nachgehen, wie Globalisierungseffekte auf die gesellschaftlichen Wirklichkeiten von Ländern wirken, zu welchen Veränderungen sie führen und inwiefern sie auch Prozesse sich stabilisierenden regionalen Selbstbewußtseins und damit regionale Identität auslösen. Veränderungen des Institutionengefüges von Ländern als Folge der Globalisierung gilt das empirische Interesse des Seminars.
  • Vorbereitende Lektüre: Beck, Ulrich (Hg.): Edition Zweite Moderne, Band Globalisierung.

Dipl.-Psych. Astrid Podsiadlowski
Interkulturelle Zusammenarbeit in Unternehmen: Auswirkungen auf Mitarbeiter, Teams und Unternehmenskultur
2stündig, Mi. 18-20, Oettingenstr. 67, Raum 0.33

  • In Unternehmen gewinnt im Zuge der Globalisierung die interkulturelle Zusammenarbeit stark an Bedeutung. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Unternehmen und die in ihnen tätigen Mitarbeiter sollen anhand folgender Themenblöcke bearbeitet werden: 1. Bedeutung der interkulturellen Kompetenz der einzelnen Mitarbeiter und Konsequenzen für Personalauswahl und interkulturelle Trainings, 2. Erfolgsfaktoren und Barrieren in multikulturellen Teams sowie kulturspezifisches Verständnis von Teamarbeit, 3. Auswirkungen der kulturellen Komplexität auf die Unternehmenskultur und -struktur. Um so abstrakte Begriffe wie kulturelle Synergie oder kulturelle Diversität anschaulicher zu machen, werden empirische Untersuchungen und Praxisbeispiele herangezogen (Schwerpunktregionen: Nordamerika, Südost-/Ostasien).
  • Einführende Literatur: Adler, N.: International Dimensions of Organizational Behavior. Boston: Kent Publishing 1991. - Hofstede, G.: Cultures and Organizations: Software of the Mind. Cambridge: University Press 1991.

Dr. Jürgen Gude
Kulturschock in Deutschland
2stündig, Di. 1719, Hauptgebäude, HS 221

  • Studierende, die die deutsche Sprache und Kultur erlernen wollen, sind häufig über deutsches Verhalten überrascht. Ziel des Proseminars ist es, die vielfältigen Erfahrungen mit der deutschen Kultur aufzubereiten und in Form eines Culture-Assimilators fruchtbar zu machen. Hierzu sollen eingangs das Grundprinzip eines Culture-Assimilatiors erarbeitet werden. Wichtig sind die Eigenerfahrungen der Seminarteilnehmer sowie die Bereitschaft, mit DaF-(Sprach-)Studenten in München Interviews zu führen.

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Hauptseminare

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelles Lernen
2stündig, Mi. 13-15, Oettingenstr. 67, Raum 13

  • Die Fähigkeit, interkulturell zu lernen, gehört zu den Schlüsselqualifikationen in einer globalen Gesellschaft. Wer lernt dabei was, wie, wofür und in welchem Kontext? Im Seminar sollen die grundlegenden Bedingungen, Herausforderungen und Prozesse interkulturellen Lernens erarbeitet und ein Überblick zu den unterschiedlichen Modellen interkulturellen Unterrichts und Trainings gewonnen werden. Wir werden uns mit verschiedenen Möglichkeiten, Inhalten und Methoden interkulturellen Trainings im Kontext von Wirtschaftsunternehmen wie auch mit anderen Formen interkulturellen Lernens in anderen Kontexten, etwa in Schulen, beschäftigen.
  • Als einführende Literatur ist zu empfehlen: Paige, Michael (Hg) 1993: Education for the Intercultural Experience. Yarmouth. - Auernheimer, Georg 1996: Einführung in die interkulturelle Erziehung. Darmstadt.

Dr. Juliana Roth
Vermittlung interkultureller Kompetenz: Trainingsinhalte und -methoden
2stündig, Mo. 16-18, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

  • "Interkulturelle Kompetenz" als eine spezifische Form der Sozial- und Handlungskompetenz bezeichnet jene Fähigkeiten, die für den möglichst konfliktfreien Umgang mit Menschen anderer kultureller Herkunft erforderlich sind. Nach der Einführung in die Problematik des interkulturellen Lernens werden theoretische Modelle und Methoden für die Vermittlung interkultureller Kompetenz durch Trainings sowie (an Beispielen) die Durchführung konkreter Trainings aus der Praxis der Personalentwicklungsarbeit vorgestellt.
  • Literatur: Dadder, Rita: Interkulturelle Orientierung. Analyse ausgewählter Trainingsprogramme. Saarbrücken 1987.

Prof. Dr. Willie van Peer
Vom Krieg und Frieden: Traditionelles Wissen und aktuelle Konflikte
2stündig, Di 11.30-13, Leopoldstr. 13, Raum 1211

  • Seit je hat sich die literarisch-philosophische Tradition im Westen mit der Frage beschäftigt, warum es gewalttätige Konflikte gibt und wie sie sich beherrschen oder beschränken lassen. Innerhalb dieser Tradition gibt es unterschiedliche Theorien und Modelle, die einander teilweise ergänzen, und die auch für die Analyse von heutigen Konflikten noch von hohem Wert sind. Obwohl diese Tradition die Probleme der Kriegs- und Friedenserforschung sicherlich nicht erschöpft, gibt es gute Gründe dafür, die aus dieser Tradition gewonnenen Einsichten zur Kenntnis zu nehmen und sie bei der Forschung zu verwenden. Im Seminar werden wir uns die Texte der unterschiedlichen Autoren (von Thykudidys über Thomas von Aquin und Macchiavelli, von Rousseau und Kant bis Marx und Von Clausewitz) aneignen und sie kritisch verarbeiten. In einer zweiten Stufe sollten die so entstandenen Kenntnisse bei der Analyse eines gegenwärtigen internationalen Konfliktes eingesetzt werden. Die Hausarbeit legt die Ergebnisse dieser Analyse dar.

Stand: 26. Oktober 1998, Änderungen vorbehalten!

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