Interkulturelle Kommunikation
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Sommersemester 2002

Einführungsveranstaltung

Pflichtveranstaltung für alle Erstsemester im Fach IKK!
Di., 16.4.2002, 12-14, Schellingstr. 3, Hörsaal E 06

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Vorlesungen

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation in der Diaspora
2stündig, Di. 12-14, Schellingstr. 3, Hörsaal E 06 (Beginn: 23.4.2002)

  • In jüngster Zeit wird das Konzept "Diaspora" in den Kulturwissenschaften verstärkt diskutiert, wobei die Begriffe "Postkolonialismus" und "Transnationalismus" eine wichtige Rolle spielen. In der Vorlesung soll dieser Diskurs nachgezeichnet, verschiedene Formen von Diaspora, historische wie gegenwärtige, besprochen und der Aspekt der Interkulturalität herausgearbeitet werden. Es werden exemplarisch einzelne Diaspora-Gemeinden besprochen, dabei wird das Augenmerk auch auf "moderne Diaspora-Gemeinden", die sich vor allem in den Metropolen und Wirtschaftszentren dieser Welt gebildet haben, gerichtet. Hier wird zu klären sein, ob bzw. inwieweit die Kultur solcher Diaspora-Gemeinden als Reproduktion der Herkunftskultur oder als interkulturelle Neuschöpfung zu sehen ist. Zudem soll überlegt werden, welche Auswirkungen eine zunehmende Popularisierung des Konzepts Diaspora auf das Leben in bzw. auf die Gestaltung der multikulturellen Gesellschaft haben wird.

Prof. Dr. Klaus Roth
Sachkultur und Interkulturalität
2stündig, Di. 11-13, Ludwigstr. 25, Hörsaal E021 (Beginn: 16.4.2002)

  • Die interkulturellen Aspekte der Sachkultur sind von der Volkskunde und der Interkulturellen Kommunikation vernachlässigt worden. Ziel der Vorlesung ist es, die wechselseitigen Einflüsse und Beziehungen zu thematisieren für die heutige Welt, die durch globale Vereinheitlichung der Warenproduktion gekennzeichnet ist, in der aber erhebliche kulturelle Unterschiede in der Gestaltung von Artefakten und im Umgang mit ihnen, in ihrer Funktion und Nutzung, in der Einstellung zu ihnen und ihrer Bedeutung zu beobachten sind. Bei der Behandlung des Themas aus der Perspektive der Volkskunde und der IKK wird es darum gehen, ausgehend von theoretischen Grundlegungen der beiden Fächer die Artefakte als Thema, als Kontext und als Medium interkultureller Kommunikation zu betrachten und die Vermittlung von Dingen, die Mensch-Ding-Beziehungen sowie Dinge als Zeichen in interkulturellen Interaktionen zu diskutieren.
  • Literatur: E. Leach: Kultur und Kommunikation. 1978. - E. T. Hall: The Hidden Dimension. 1969. - P. Menzel: Material World. 1994. - K. Köstlin u.a. (Hg.): Umgang mit Sachen. 1983. - K. Roth: Zur Sache! Materielle Kultur und IKK. In: Fr. Grieshofer u.a. (Hg.), Netzwerk Volkskunde. 1999, 317-335. - M. Hermeking: Kulturen und Technik. 2001.
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Grundkurs I (2 Parallelkurse) Anmeldung und Einführungsveranstaltung siehe oben!

Dr. Juliana Roth
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 14-16, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a (Beginn: 22.4.2002)

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 18-20, Oettingenstr. 67, Raum 1.27 (Beginn: 22.4.2002)

  • Erster Teil des zweisemestrigen Grundkurses "Interkulturelle Kommunikation". Auf der Grundlage kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse werden verschiedene Dimensionen der Kulturbedingtheit vom kommunikativen Handeln vorgestellt sowie Möglichkeiten des Verstehens und Vermittelns aufgezeigt. Ausgangspunkt ist der kulturallgemeine Ansatz des interkulturellen Lernens. Im Vordergrund steht der Transfer theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung im Privatleben und am Arbeitsplatz. Ein wichtiges Ziel ist das Erreichen von kultureller Kommunikationsbewußtheit. Der Unterricht wird neben dem kognitiven Lernen auch Methoden des affektiven und verhaltensbezogenen Lernens einsetzen.
  • Literatur: G. Maletzke: Interkulturelle Kommunikation. Opladen 1996.

Grundkurs II (2 Parallelkurse) Anmeldung siehe oben!

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 10-12, Oettingenstr. 67, Raum 0.05

Galja Kopteltsewa M.A.
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mi. 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 0.05

  • Aufbauend auf dem Grundkurs I werden weitere grundlegende Konzepte und Modelle für das Verstehen und die Analyse interkultureller Interaktion erarbeitet. Das Thema "Kultur und Verhalten" wird in zwei verschiedenen Handlungskontexten behandelt: im Kontext multikulturelle Gesellschaft sowie im Kontext internationale Organisation. Kultur wird dabei zum einen mehr als "Produkt" und zum anderen mehr als "Produzent" von Handeln gesehen. Wie im Grundkurs I dominiert auch hier der kultur-allgemeine Ansatz, der jedoch mit konkreten kultur-spezifischen Beispielen (z.B. Rußland, USA, Japan) didaktisch ergänzt wird.
  • Literatur: Geert Hofstede: Lokales Denken, globales Handeln. München 1997. - K. Roth (Hg.): Mit der Differenz leben. Europäische Ethnologie und Interkulturelle Kommunikation. Münster 1996.
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Tutorium

Agnieszka Pietlicka, M.A.
Tutorium zur Vorlesung Interkulturelle Kommunikation in der Diaspora
2stündig, Mi. 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 1.35

  • In dieser Veranstaltung können alle Fragen, die sich zur Vorlesung ergeben, diskutiert und geklärt werden. Zudem werden wir zu den wichtigen Themen ausgewählte Texte aus der in der Vorlesung verwendeten Literatur lesen und bearbeiten.
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Proseminare
Eine Anmeldung für Proseminare ist nur dann notwendig, wenn dies ausdrücklich angegeben ist.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelles Management: Grundprobleme und aktuelle Herausforderungen
2stündig, Mo. 12-14, Oettingenstr. 67, Raum 23

  • In diesem Seminar werden Themen, Fragen und Probleme behandelt, die sich aus der globalen wirtschaftlichen Verflechtung ergeben. Was macht den Erfolg oder Mißerfolg von internationalen Organisationen und Unternehmen aus? Wie werden Fach und Führungskräfte mit den an sie gestellten neuen Anforderungen fertig? Zu welchen kulturellen, sozialen und politischen Änderungen führen die gegenwärtig stattfindenden Umstrukturierungen? Wie werden solche Prozesse auf den verschiedenen Ebenen gesteuert und welche Anforderungen ergeben sich daraus an die Akteure? Welche Rolle spielen die kulturellen Unterschiede und wie kann es gelingen, kulturelle Ressourcen zu nützen?
  • Einführende Lektüre: Gary P. Ferraro: International Business. Englewood Cliffs 1994. - Nancy Adler: International Dimensions of Organizational Beavior. Boston 1991.

Dr. Irene Götz
Empirisches Proseminar: Feldforschungsmethoden in der Interkulturellen Kommunikation
2stündig, Blockseminar, Fr, 19.4., Fr., 3.5., Fr., 14.6., Sa, 15.6. jeweils 10-16 Uhr, Ludwigstr. 25/VI, Raum D2a (max. 20 Teilnehmer)

  • Ziel des Seminars ist es, das methodische Rüstzeug zur Beobachtung, Beschreibung und Analyse interkultureller Kommunikationssituationen zu vermitteln. Im Mittelpunkt steht die teilnehmende Beobachtung als erprobte Feldforschungsmethode. Nach der Darstellung der Methoden sollen praktische Übungen für kulturelle Verhaltensmuster sensibilisieren und zum interkulturellen Verstehen und Handeln anleiten.
  • Literatur: Philipp Mayring: Einführung in die qualitative Sozialforschung. München 1990 (u.ö.).

Dr. Marc Hermeking
Interkulturelle Unternehmenskommunikation
2stündig, Di. 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 1.39 (max. 22 Teilnehmer)

  • Voraussetzungen für Teilnahme und Scheinerwerb: Abgeschlossene Grundkurse I+II, Referat, Hausarbeit sowie umfangreiche selbstständige Literatur- und Medienrecherchen. Anmeldung unter 089 4701746; weitere Informationen und Themenbesprechung in der ersten Sitzung am 16.4.2002.
  • Weltweiter Handel und Wettbewerb sowie international verbreitete Informationstechniken bedingen eine Unternehmenskommunikation, die sich an verschiedene Märkte, Zielgruppen und Kulturangehörige richtet. Anhand ausgewählter Aspekte der interkulturellen Marketingkommunikation (Verkaufsverhandlungen, Print- und TV-Werbung), der interkulturellen Öffentlichkeitsarbeit sowie der WWW-Auftritte von Unternehmen soll dieses Praxisfeld erfaßt und mit relevantem Wissen der IKK untermauert werden.
  • Literatur: M. de Mooij: Global Marketing and Advertising - Understanding Cultural Paradoxes. London u.a. 1997.

Dr. Marc Hermeking
Interkulturelle Aspekte des Personalmanagements
2stündig, Mo. 14-16, Oettingenstr. 67, Raum 1.39 (max. 22 Teilnehmer)

  • Voraussetzungen für Teilnahme und Scheinerwerb: Abgeschlossene Grundkurse I+II, Referat, Hausarbeit und selbständige Quellenrecherchen. Anmeldung unter 089 4701746, weitere Informationen und Themenbesprechung in der ersten Sitzung am 15.4.2002.
  • Globale Unternehmenstätigkeit stellt hohe Anforderungen an das Management und die Belegschaft heutiger Betriebe. Anhand von ausgewählten Aspekten des internationalen Personalmanagements (z.B. Mitarbeiterkommunikation, multikulturelle Teams, Auslandsvorbereitung und Betreuung von Entsandten, Führungsstile, Organisationskulturen etc.) soll die Bedeutung der Interkulturellen Kommunikation für dieses Praxisfeld herausgearbeitet werden.
  • Literatur: N. Bergemann, A. Sourisseaux: Interkulturelles Management. Heidelberg 1992 (1996). - G. K. Stahl, Internationaler Einsatz von Führungskräften. München u.a. 1998.

Galja Kopteltsewa M.A.
Interkulturelle Beratung und Mediation
2stündig, Mi. 16-18, Oettingenstr. 67, Raum 1.43

  • Konflikte, die in der heutigen Welt stattfinden, tragen immer deutlicher den Charakter einer Auseinandersetzung zwischen Gruppen von Menschen, die sich ethnopolitisch, soziokulturell, religiös voneinander unterscheiden. Wie die aktuellen Entwicklungen zeigen, nimmt die Wahrscheinlichkeit von Konflikten mit interkulturellem Bezug tendenziell zu. Vor diesem Hintergrund muß sich die klassische Kommunikationsberatertätigkeit ebenfalls immer mehr mit den möglichen kulturellen Hintergründen auseinandersetzen. Im Proseminar wird ein Überblick über Beratungsfelder mit interkulturellem Hintergrund geschaffen; einen besonderen Schwerpunkt bilden dabei Methoden und Techniken der interkulturellen Mediation.

Dr. Astrid Podsiadlowski
Interkulturelle Trainings: Methoden und Evaluation
2stündig, Blockveranstaltung, Vorbesprechung: Fr., 3.5.2002, 9-11, Termine: Fr., 24.5., Sa., 25.5., Fr., 14.6.2002, jeweils 9-15, Oettingenstraße 67, Raum 0.15

  • Aufgrund der praktischen Teile der Veranstaltung ist eine Voranmeldung im Geschäftszimmer bis 24.4.2002 erforderlich; die Zahl der Teilnehmer ist auf 15 begrenzt.
  • Interkulturelle Trainings sind ein zunehmender Bestandteil der Vorbereitung von Mitarbeitern auf die interkulturelle Zusammenarbeit. In diesem Proseminar sollen aus theoretischer und praktischer Perspektive Formen und Methoden interkultureller Trainings vorgestellt werden. Voraussetzung ist die Vorbereitung und aktive Beteiligung aller Teilnehmer. Abschließend werden Fragen der Evaluation von interkulturellen Trainings behandelt.

Enrico Palumbo, M.A.
Interkulturelle Kommunikation, Neue Medien und medial vermittelte Kommunikation
2stündig, Fr., 10-12 Oettingenstr. 67, Raum 1.13

  • Durch die Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie einerseits und die Zwänge der Globalisierung zur internationalen Zusammenarbeit andererseits, haben sich in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten und Gelegenheiten zur medial vermittelten interkulturellen Kommunikation vervielfacht. Im Seminar soll diskutiert werden, inwieweit der Begriff Interkulturelle Kommunikation über die face-to-face Kommunikation hinaus auch auf medial vermittelte Kommunikation anzuwenden ist. Weiterhin soll betrachtet werden, welches die Möglichkeiten und Grenzen der Vermittlung interkultureller Kompetenz durch Neue Medien sind.
  • Die Literaturliste zum Seminar finden Sie im "Virtuellen Seminarraum": http://seminar.campus.lmu.de/groups/ss2002_ikk_nm

Dr. Wolfgang Habermeyer
Von Gadamer zu Geertz: Verstehen in der Ethnologie
2stündig, Di. 18.00 s.t -19.30, Oettingenstr. 67, Raum 1.05

  • Mit Hermeneutik bezeichnet man in der Philosophie traditionellerweise die Kunst des Verstehens. Der wichtigste Autor im 20. Jahrhundert war und ist dabei der deutsche Philosoph Hans-Georg Gadamer. Sein Hauptwerk aus dem Jahr 1960 lautet: "Wahrheit und Methode". Auf dem Umweg über die US-amerikanische Ethnologie der siebziger und achtziger Jahre gelangten die Überlegungen von Gadamer auch in hiesige theoretische Überlegungen zur Ethnologie. Kein Wunder, geht es doch in der Ethnologie ganz vorrangig auch um ein richtiges Verstehen von anderen Kulturen. Was versteht man also unter Verstehen in der Ethnologie? Was ist Hermeneutik? Was ist ein hermeneutischer Zirkel? Wie genau lehnt sich einer der bekanntesten Ethnologen der Gegenwart, nämlich Clifford Geertz, an diese Überlegungen von Gadamer an? Warum muß man, wenn man andere verstehen will, zuerst einmal sich selbst verstehen? In welcher Wechselwirkung stehen diese beiden Vorgänge? Eingeladen sind dazu alle Interessierten, auch und vor allem ethnologische Beginners. Wir werden hart am Text arbeiten und ich werde versuchen, euch (hoffentlich) beizubringen, wie man mit Texten umgeht, wie man sie liest, wie man sie sich erarbeitet und wie man sie interpretiert. Wir werden keine Unmenge an Text lesen, aber das, was wir lesen, werden wir sehr genau lesen. Wer sich vorbereiten möchte, liest in Hauptwerk von Gadamer ein paar Seiten oder ein wenig in meiner Doktorarbeit.
  • Literatur: Hans-Georg Gadamer: Wahrheit und Methode. Tübingen 1960, ab S. 250 ff. (bei der Neuauflage dieses Buches, die bei uns in der Bibliothek steht, sind neben den neuen auch die alten Seitenzahlen mit angegeben!). - Wolfgang Habermeyer: Schreiben über fremde Lebenswelten. Köln 1996, S. 26 ff.

Dr. Hilde Link
Identität, Ethnizität, Nationalität bei indischen Auswanderern
2stündig, Fr. 10.00 s.t -11.30, Oettingenstr. 67, Raum 0.43 (Beginn: 19.4.2002)

  • Nachdem der Sklavenhandel offiziell verboten worden war, heuerten die englischen und französischen Kolonialherren Arbeitskräfte u.a. aus Indien an. Was ist aus den damaligen Pionieren, die in die Fremde zogen, und deren Nachfahren geworden? Wir werden uns mit ihrem Ringen um Identität, Nationalität und Ethnizität in ihrer neuen Heimat Mauritius, Trinidad oder Fiji auseinandersetzen, ebenso wie mit ihrem Verhältnis zu Indien.

Dr. Wolfgang Kapfhammer
Attraktion und Tradition: Stadtmigration und Ethnizität in Südamerika
2stündig, Fr. 10-12, Oettingenstr. 67, Raum 1.15

  • Von den ca. 550.000 Indianern Brasiliens - für viele nach wie vor der Inbegriff zurückgezogen lebender Waldbewohner - leben neueren Schätzungen zufolge mittlerweile fast 200.000 in Städten. Das Beispiel zeigt, wie wichtig die Beachtung des Phänomens der Land-Stadt-Migration für eine zeitgenössische Ethnologie geworden ist. In dem Proseminar werden Entwürfe neuer Lebensstrategien und Versuche der Bewahrung von Identität im neuen urbanen Milieu thematisiert werden, ebenso die symbolische Rolle der Stadt und ihrer Attraktivität als Ort der Fülle in Mythologie und Folklore, sowie schließlich die Konsequenzen des Ortswechsels für theoretische Entwürfe der Ethnologie zu Ethnizität.

Dr. Jörg Wormer
Die Botschaft der Bilder - Bildlichkeit und IkK
2stündig, Do. 8.30-10, Leopoldstr. 13, Raum 3232

  • Dem Anteil interkultureller Kommunikation, der regional und global mittels Bildinformation und Handeln mit und über Bilder vor sich geht, kommt angesichts der Vielzahl und Verschiedenheit von Sprachen eine immer größere Bedeutung zu. Im Seminar wollen wir uns mit Bildern aller Art, der Botschaft und Lesarten der Bilder und den Bild-Sprachen verschiedener Kulturen befassen und der Frage nachgehen, inwiefern diese zu einer spezifischen Prägung interkultureller Kommunikation beitragen. Dabei richtet sich ein besonderes Augenmerk auf das Vorkommen und den Stellenwert von Werken der Bildenden Kunst in persönlicher und medialer interkultureller Kommunikation. Zum Seminar gehört ein Museumsbesuch ebenso wie die Betrachtung von multimedialer Bildlichkeit.
  • Lektüre: Rudolf Arnheim: Kunst und Sehen. Berlin, New York 1978. - Ders.: Anschauliches Denken. Köln 1972.

Dr. Karl Esselborn
Interkulturalität in der deutsch-sprachigen Gegenwartsliteratur
2stündig, Mo. 8.30-10, Leopoldstr. 13, Raum 2202

  • Literatur ist nicht mehr eindeutig national zu definieren, selbst die Nationalphilologien betonen neuerdings stärker ihre interkulturellen Aspekte, und von der Komparatistik bzw. von der interkulturellen Germanistik aus wird das Konzept einer "interkulturellen Literaturwissenschaft" entworfen. Sie kann sich auf die "neue hybride Weltliteratur" (Rushdie, Naipaul u.a.) berufen, nachdem die großen internationalen Wanderungsströme von Auswanderern, Flüchtlingen, Asylanten, Arbeitsmigranten, Exilanten usw. im 20. Jahrhundert in vielen westlichen Ländern zu ethnischen Minderheitskulturen und schließlich zu einer Literatur der Interkulturalität geführt haben. Auch in Deutschland lassen sich schon viele junge mehrkulturelle Autoren nicht mehr national zuordnen. Hinzu kommt, daß für gegenwärtige Autoren Reisen und längere Auslandsaufenthalte im Zeitalter internationaler Verflechtungen und zunehmender Globalisierung längst selbstverständlich geworden und die nationalen Perspektiven und Abgrenzungen nicht nur in interkulturellen Konstellationen auch dadurch überholt sind. Das Proseminar soll entsprechende Aspekte und Tendenzen in deutschsprachiger, nicht nur interkultureller Literatur herausarbeiten und verdeutlichen.
  • Literatur zum Einstieg: Carmine Chiellino (Hg.): Interkulturelle Literatur in Deutschland. Ein Handbuch. Stuttgart, Weimar: Metzler 2000. - Karl Esselborn: Von der Gastarbeiterliteratur zur Literatur der Interkulturalität. Zum Wandel des Blicks auf die Literatur kultureller Minderheiten in Deutschland. In: Jahrbuch Deutsch als Fremdsprache 23 (1997) 47-75. - Der postkoloniale Blick. Eine neue Weltliteratur? In: Neue Rundschau, H. 1, 1996. Udo Schöning (Hg.): Internationalität nationaler Literaturen. Göttingen 2000.
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Hauptseminare

Teilnahmevoraussetzung: abgeschlossenes Grundstudium. Anmeldung zu den Hauptseminaren: Ab sofort bis 20.3.2002 im Geschäftszimmer (ohne Anmeldung ist eine Teilnahme nicht möglich!). Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 33 begrenzt, sofern nicht etwas anderes angegeben ist.

Dr. Juliana Roth
Interkulturelles Lernen: von der Kulturtheorie zur sozialen Praxis
2stündig, Mo. 16-18, Ludwigstr. 25/VI, D 2a

  • Lernen und Training im interkulturellen Bereich sind Zentralthemen der Interkulturellen Kommunikation, bei denen Theorie und Praxis eng aufeinander bezogen sind. Zwar liegt hierzu eine Fülle an Publikationen vor, doch erfordert die fortschreitende politische und wirtschaftliche Globalisierung stets neue Reflexionen und Aktualisierungen. Besonders deutlich wird der Bedarf an einer Neu-Lesung von bisher unbezweifelten interkulturellen Grundsätzen als Folge der Ereignisse vom 11. September 2001 in New York und Washington. Im Seminar sollen daher die bekanntesten Ansätze aus der klassischen Lern- und Trainingsliteratur kritisch vorgestellt und auf ihre Tauglichkeit für die Erfassung des heutigen globalisierten Alltags in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft überprüft werden. Gute bis sehr gute englische Sprachkenntnisse sind erforderlich.
  • Literatur: Dan Landis, Rabi S. Bhagat (Hg.): Handbook of Intercultural Training. Thousand Oaks 1996.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Die Bedeutung ethnologischer Theorien und Methoden für die Interkulturelle Kommunikation
2stündig, Mi. 10-12, Oettingenstr. 67, Raum 23

  • Die Ethnologie bzw. die amerikanische Kulturanthropologie hat nicht nur bei der Gründung des Fachs interkulturelle Kommunikation eine herausragende Rolle gespielt, auch in jüngster Zeit übt sie einen entscheidenden, wenn auch nicht immer offensichtlichen Einfluß auf die Theorie- und Methodendiskussion in der Interkulturellen Kommunikation aus. An ausgewählten Beispielen soll diese Einflußnahme nachgezeichnet und eine kritische Perspektive auf das Fach wie auch auf das Praxisfeld Interkulturelle Kommunikation eingenommen werden.

Prof. Dr. Klaus Roth
Erzählen zwischen den Kulturen
2stündig, Mi. 16-18, Ludwigstr. 25/VI, D2a (Beginn: 17.4.2002, max. 20 Teilnehmer aus dem Studiengang IKK)

  • Das Seminar soll die Schnittstellen zwischen Erzählforschung und Interkultureller Kommunikation beleuchten. Dabei geht es (a) um den interkulturellen Austausch (Übersetzung, Adaptation) von Erzählstoffen, um die Tatsache, daß (b) traditionelle Erzählgattungen wie auch alltägliches Erzählen sehr oft das kulturell/ethnisch/religiös Fremde behandeln und stereotype Vorstellungen vermitteln, und daß (c) Erzählen in interkulturellen Begegnungen sowie bei der Bewältigung von Fremdheitserfahrungen und beim interkulturellen Lernen (critical incidents) eine beachtliche Rolle spielt. In den Referaten sollen theoretische Aspekte behandelt, vorhandene Sammlungen von Erzählungen ausgewertet sowie eigene empirische Forschungen präsentiert werden.
  • Literatur: L. Röhrich: Der Witz. 1980. - I. Greverus (Hg.): Kulturkontakt Kulturkonflikt. 1988. - B. Holbek: Stories about Strangers. In: International Folklore Review 1995. - K. Roth: Erzählen und Interkulturelle Kommunikation. In: idem (ed.): Mit der Differenz leben. Münster u.a. 1996, 63-78. - K. Roth: Crossing Boundaries: the Translation and Cultural Adaptation of Folk Narratives. In: FABULA 39 (1998) 243-255. - I. Schneider: Von Marocchini und Mafiosi. In: Österrreichische Zeitschrift für Volkskunde 1990, 285-310.

Prof. Willie van Peer Ph.D.
Interkulturelles Lesen
2stündig, Blockseminar, Vorbesprechung am 17.4.2002, 19 Uhr s.t., Institut für Deutsch als Fremdsprache, Bibliothek, Ludwigstr. 27/I

  • Daß Kulturen das Handeln ihrer Individuen weitgehend prägen ist genau so bekannt wie die Tatsache, daß es auch kulturübergreifende Mechanismen gibt, die dieses Handeln unabhängig von kulturellen Einflüssen lenken. In diesem Seminar werden die kulturellen Differenzen und Ähnlichkeiten im Bereich des (literarischen, wissenschaftlichen, journalistischen etc.) Lesens untersucht. Es werden Präsuppositionen, die sich auf das Lesen beziehen, einer genaueren Forschung unterzogen. Nachdem die TeilnehmerInnen sich die bestehende Fachliteratur angeeignet haben, werden gezielte Forschungsthemen aus diesem Bereich aufgegriffen und ihre Untersuchung vorbereitet. Unter Anleitung des Seminarleiters werden dann diese Forschungsprojekte im Laufe der folgenden Wochen durchgeführt. Dabei wird auf eine strikte Zeitplanung zu achten sein, denn während des Wochenendes vom 13./14. Juli werden die Ergebnisse der Untersuchungen vorgestellt, interpretiert und für den Forschungsbericht diskutiert. Dabei werden wir von der Expertise eines ausländischen Spezialisten auf diesem Gebiet, Dr. J. Hakemulder von der Universität Utrecht (Niederlande), profitieren können. In den ersten Wochen des Semesters werden die TeilnehmerInnen auch in einigen Sitzungen am Leibniz Rechenzentrum mit dem Computerprogramm SPSS (das für die Verarbeitung der gewonnenen Daten eingesetzt werden muß) vertraut gemacht.
  • Literatur: wird in der Vorbesprechung mitgeteilt.
  • Ablaufplan des Hauptseminars
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Prof. Dr. Alois Moosmüller/Dr. Juliana Roth
Forschungskolloquium
14-tägig, Mi. 18-20, (Termine werden bekanntgegeben) Oettingenstr. 67, Raum 1.05
  • In dieser Veranstaltung werden Forschungsthemen der Interkulturellen Kommunikation bearbeitet. Teilnahme nur für fortgeschrittene und an Forschungsfragen interessierte Studenten nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Moosmüller.
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Stand: 28.1.2002, Änderungen vorbehalten!

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