Interkulturelle Kommunikation
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Sommersemester 1998

Einführungsveranstaltung

für Teilnehmer der Grundkurse I
Di., 5.5.98, 13-15 (=1. Termin der Vorlesung, s.u.), Geschw.-Scholl-Pl. 1 (Hauptgeb.) HS 224
Anwesenheit ist Voraussetzung für die Teilnahme an Grundkurs I


Vorlesung

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelles Lernen: Grundlagen, Konzepte, Anwendungen
2stündig, Di. 13-15, Geschw.-Scholl-Pl. 1 (Hauptgeb.) HS 224

  • Interkulturelles Lernen findet in unterschiedlichsten Situationen und Kontexten statt: die Bandbreite reicht von Maßnahmen zur Integration von Ausländern bis zum Projektteam-Training in multinationalen Unternehmen, vom akademischen Unterricht bis zum Konfliktmanagement in Krisengebieten. In der Vorlesung wird auf grundlegende Bedingungen, Herausforderungen und Prozesse interkulturellen Lernens eingegangen, ein Überblick zu den unterschiedlichen Modellen interkulturellen Unterrichts und Trainings gegeben und exemplarisch Probleme und Chancen solcher Modelle diskutiert.

Grundkurs I (3 Parallelkurse)
Anmeldung und Einführungsveranstaltung siehe oben!

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mi. 9-11, Oettingenstr. 67, Raum 0.37

Dr. Juliana Roth
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mi. 14-16, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2stündig, Mo. 16-18, Oettingenstr. 67, Raum 1.05

  • Erster Teil des zweisemestrigen Grundkurses "Interkultureller Kommunikation". Auf der Grundlage kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Theorien und Methoden werden die Dimensionen und die Auswirkungen der Kulturbedingtheit von Wahrnehmung und Handeln aufgezeigt. Dabei wird in Bereiche wie kultureller Wandel, Stereotyp und Vorurteil, Fremdheit und Fremdverstehen, Kultur-Lernen u.a. eingeführt. Ausgangspunkt ist der kultur-allgemeine Ansatz des interkulturellen Lernens. Im Vordergrund steht der Transfer theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung im Privatleben und vor allem am Arbeitsplatz.
  • Literatur: G. Maletzke: Interkulturelle Kommunikation. Opladen 1996 - W. B. Gudykunst u.a.: Communicating with Strangers. New York 1992.

Grundkurs II (3 Parallelkurse)

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 9-11, Oettingenstr. 67, Raum 23

Dr. Juliana Roth
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, Mo. 14-16, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

Dr. Rachel Schuhbeck
Interkulturelle Kommunikation II
2stündig, 14tägig, Do. 14-17, Beginn: 14.5.98, Geschw.-Scholl-Pl. 1 (Hauptgeb.), HS 146

  • In Fortsetzung des auf dem kulturwissenschaftlichen Ansatz basierenden Grundkurses I werden weitere grundlegende Konzepte und Modelle für die Erfasssung und Analyse interkultureller Interaktionen vorgestellt. Im Mittelpunkt steht die praktische Anwendung des theoretischen Wissens auf die Deutung des Verhaltens in Organisationen, wobei der kultur-allgemeine Ansatz durch das Eingehen auf das Kommunikationsverhalten in konkreten Ländern (z.B. Frankreich, USA, Rußland, Japan) erweitert wird. Hierzu werden beispielhaft einige Aspekte des Verhaltens in Organisationen kulturvergleichend behandelt.
  • Literatur: G. Hofstede: Interkulturelle Zusammenarbeit. Wiesbaden 1993. - K. Roth (Hg.): Mit der Differenz leben. Europäische Ethnologie und Interkulturelle Kommunikation. Münster 1996.

Proseminare

(Das Proseminar von Prof. Dr. Alois Moosmüller: Interkulturelles Lernen (PS zur Vorlesung), Di. 1618, entfällt leider!)

Dr. Irene Götz
Empirisches Proseminar: Feldforschungsmethoden in der Interkulturellen Kommunikation
2stündig, Do. 10-14, Termine: 7.5., 14.5., 4.6. 18.6., 9.7., 16.7.98 Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

  • Ziel des Seminars ist es, das methodische Rüstzeug zur Beobachtung, Beschreibung und Analyse interkultureller Kommunikationssituationen (an Beispielen besonders aus der Wirtschaft) zu vermitteln. Im Mittelpunkt steht die teilnehmende Beobachtung als erprobte Feldforschungsmethode. Nach der Darstellung der Methoden sollen praktische Übungen für kulturelle Verhaltensmuster sensibilisieren und zum interkulturellen Verstehen und Handeln anleiten.
  • Literatur: Mulder van de Graaf, J./Rottenburg, R.: Feldforschung in Unternehmen. In: Aster, R. u.a. (Hg.): Teilnehmende Beobachtung. Frankfurt 1989. 19-34.

Dr. Irene Götz
Nationale Symbole - nationale Rituale
2stündig, Fr. 10-14, Termine: 8.5., 15.5., 5.6., 19.6., 10.7., 17.7.98 Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

  • Ziel des Seminars ist es, konkrete Ausdrucksformen nationaler Identität in alltäglichen Lebenskontexten zu beobachten und mit Hilfe von Forschungsliteratur zu analysieren. Dabei soll es nicht nur um die offiziellen Symbole (z.B. Flagge, Hymne) in ihren verschiedenen Funktions- und häufig ritualisierten Gebrauchszusammenhängen (Gedenkfeiern, Sportveranstaltungen, Werbung) gehen, sondern auch um mehr inoffizielle Repräsentationen eines bestimmten Landes: z.B. um das IKEA-Wohnen als Symbol typisch schwedischer Eigenschaften oder um "Volks"bräuche, die zu Nationalbräuchen instrumentalisiert werden. Neben der Eigen- wird auch die Fremdperspektive Berücksichtigung finden (z.B. Deutschlandbild in Amerika). Des weiteren sollen Wandel bzw. Konstanz nationaler Ausdrucksformen thematisiert werden, wenn etwa nach der Schaffung von "Volkspoesie" als "Nationalpoesie" in der Zeit der Romantik oder nach der Entstehung typisch deutscher Produkteigenschaften ("made in Germany") gefragt wird.
  • Einführende Literatur: Löfgren, Orvar: The Nationalization of Culture. In: Ethnologia Europaea 19 (1989) S. 5-24.

Susanne Scheiter, M.A.
Migration und interkulturelle Kommunikation
2stündig, Mo. 12-14, Geschw.-Scholl-Pl. 1 (Hauptgeb.) B 09

  • Interkulturelle Kommunikation wird häufig vor dem Hintergrund kurzzeitiger und oft wirtschaftlich orientierter Begegnungen thematisiert. Zunehmend interessiert sich die Forschung aber auch für Kontakte zwischen "Inländern" und Migranten der 1., 2. und 3. Generation in Europa und entwickelt Modelle zu ihrer Analyse und Beschreibung. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte der (europäischen) Migration sollen diese Modelle im Seminar diskutiert und anhand empirischen Materials auf ihre analytische Brauchbarkeit geprüft werden.

Dr. Katharina von Helmolt
Führung und Zusammenarbeit im interkulturellen Vergleich
2stündig, Blockveranstaltung, Oettingenstr. 67
Vorbesprechung: Fr. 8.5.98, 17-18, Raum 1.27. 1. Block: 29.5., 2. Block: 26.6., 3. Block: 24.7. jeweils 13-20, Raum 0.37.

  • Zur Realisierung von Zielen schließen sich Menschen zu Gruppen und Organisationen zusammen, in denen ihre Aktivitäten koordiniert, strukturiert und kontrolliert werden. Zusammenarbeit und Führung sind somit universelle Phänomene, deren Ausprägung jedoch stark von ihrem jeweiligen kulturellen Kontext geprägt ist. Inhalte des Seminars sind zum einen vergleichende Forschungen über kulturspezifisches Führungs- und Kooperationsvrhalten und zum anderen Untersuchungen der Interaktion verschiedener Kulturen am Arbeitsplatz.

Dr. Tobias Wendl
Wahrnehmung im interkulturellen Vergleich
2stündig, Do. 18-20, Oettingenstr. 67, Raum 1.27

  • Das Problem kulturspezifischer Wahrnehmungsweisen ist für alle, die in internationalen Zusammenhängen (Politik, Wirtschaft, Entwicklungs- oder Medienarbeit) tätig sind, von zentraler Bedeutung. Doch was ist damit gemeint? Nehmen die Menschen unterschiedlicher Kulturen Dinge nur deshalb unterschiedlich wahr, weil sie Unterschiedliches bedeuten? Oder haben sich in den verschiedenen Kulturen tatsächlich unterschiedliche Wahrnehmungsdispositive gebildet? Welche Rolle kommt den einzelnen Sinnen bei der Wahrnehmung zu? Und wie werden diese Sinne kulturell sozialisiert? Das Proseminar gibt eine Einführung in die wichtigsten Ergebnisse der interkulturellen Wahrnehmungsforschung. Dabei werden neben sozialen, ökologischen und linguistischen Wahrnehmungsfaktoren auch die Rolle der Repräsentationsgeschichte und der kulturellen Wissensbestände behandelt.
  • Literaturempfehlung: Carpenter, Edmund: Sinnes-Täuschung. München: Trickster 1994. - Howes, David (Hg.): The Varieties of Sensory Experience. A Reader in the Anthropology of the Senses. Toronto u.a.: University of Toronto Press 1991. - Segall, Marshall H. u.a. (Hg.): Human Behavior in Global Perspective. An Introduction to Cross-Cultural Psychology. New York u.a.: Pergamon 1990. - Wendl, Tobias: Warum sie nicht sehen, was sie sehen könnten. Zur Perzeption von Fotografien im Kulturvergleich. In: Anthropos 91 (1996) 169-181.

Dr. Jörg Wormer
Praxis deutsch-französischer Kommunikation. Geschichte - Institutionen - Einschätzungen
2stündig, Mi. 9-11, Ludwigstr. 29/Raum 15

  • Nach kurzer Bearbeitung von Ansätzen und Modellen der interkulturellen Kommunikation werden wir die unterschiedlichen Phasen deutsch-französischer Kommunikation näher betrachten, ihre institutionelle Eingebundenheit analysieren und Einschätzungen von Literaten und Kulturpolitikern zu dieser Kommunikation kennenlernen. Selbsteinschätzungen und Fremdwahrnehmung, Vorurteile und ihre langwierige Überwindung sowie der Vergleich von Presseerzeugnissen (Zeitungen und Magazine) bilden Schwerpunkte der Arbeit im Seminar.
  • Vorauslektüre: Werke zur deutschen und französischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts.

Dr. Jörg Wormer
Unternehmensbereich Werbung
2stündig, Di. 14-16, Geschw.-Scholl-Pl. 1 (Hauptgeb.) HS 209

  • Regionales Selbstbewußtsein und Globalisierung: in diesem Spannungsfeld bewegt sich der Unternehmensbereich Werbung heute. Werbung geschieht dabei immer unter massivem zeitlichen Druck und ebenso massivem Erfolgszwang. Die Strategien regional, überregional und international tätiger Unternehmen und Agenturen zur Kommunikation mit dem Kunden bilden den Schwerpunkt des Seminars. Kulturelle Unterschiede werden anhand deutscher und französischer Werbung aufgezeigt und analysiert. Dabei wenden wir der Kommunikationsform Verhandlung in Unternehmen besondere Aufmerksamkeit zu. Grundkenntnisse über Werbung, PR und Unternehmenskommunikation werden vorausgesetzt.

Hauptseminare

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Aspekte der Auslandsentsendung
2stündig, Mi. 13-15, Oettingenstr. 67, Raum R 1.13

  • In den 50er Jahren führten Kulturanthropologen in den USA die ersten auslandsvorbereitenden Seminare für Mitarbeiter von Regierungsorganisationen durch und begründeten damit das Fach Interkulturelle Kommunikation. Bis heute ist das Interesse staatlicher und privater Organisationen, Auslandsentsendungen vorteilhaft zu gestalten, ein wesentlicher Motor für die Beschäftigung mit interkultureller Kommunikation geblieben. Im Seminar werden grundlegende Fragen zur Wechselwirkung zwischen Theorie und Praxis der Auslandsentsendung (z.B.: Welcher Erklärungsbedarf ergibt sich aus der Praxis und zu welchen Modellbildungen führt das? Um welche Interessen geht es dabei und welche ethischen Fragen sind damit verbunden?) und wichtige Problembereiche der Auslandsentsendung (Personalmanagement, Training, Anpassung an die Gastkultur, Diasporagemeinden, Effektivität im Beruf, Rückkehr, etc.) behandelt.
  • Einführende Literatur: Wirth, Ekkehard: Mitarbeiter im Auslandseinsatz. Wiesbaden 1992. - Müller, Stefan: Auslandsorientierung als Zielsetzung der Personalentwicklung. In: Thomas, Alexander (Hg): Psychologie interkulturellen Handelns. Göttingen u.a. 1996, S. 341-364. - Grove, Cornelius/Torbiörn, Ingemar: A New Conceptualization of Intercultural Adjustment and the Goals of Training. In: Paige, Michael (Hg): Education for the Intercultural Experience. Yarmouth 1993, S. 73-108.

Dr. Juliana Roth
Ethische Aspekte in der interkulturellen Kommunikation
2stündig, Mo. 16-18, Ludwigstr. 25/VI, Raum D 2a

  • Interkulturelles Lernen und Training ebenso wie interkulturelles Handeln in der Wirtschaft stellen den Praktiker vor z.T. nicht geringe ethische Probleme. Anhand von ausgewählten Anwendungsbereichen sollen im Seminar diese ethischen Aspekte und Probleme der Interkulturellen Kommunikation behandelt und diskutiert werden. Ausgehend von den für das Thema relevanten theoretischen Beiträgen wird es darum gehen, die bei der Erlangung und Anwendung interkultureller Kompetenz in der Praxis sich stellenden ethischen Fragen kritisch zu erörtern und Lösungen zu erarbeiten.
  • Literatur: Amborn, Hermann: Unbequeme Ethik. Berlin 1993. - Paige, Michael R., Judith N. Martin: Ethics in Intercultural Training. In: D. Landis, R. S. Bhagat (Hg.): Handbook on Intercultural Training. London: Sage 1996.

Stand: 30. März 1998, Änderungen vorbehalten!

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