Interkulturelle Kommunikation
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Sommersemester 2007

Vorlesungen

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Interkulturelle Kommunikation in Organisationen
2-stündig, Di. 12–14, Hauptgebäude, Hörsaal M 114

  • In internationalen Organisationen, insbesondere in multinationalen bzw. transnationalen Unternehmen, wird die Frage des Umgangs mit interner und externer kultureller Vielfalt bzw. des „Managements von kultureller Differenz“ als existentielles Thema gesehen. Die Vorlesung beschäftigt sich aus einer akteurzentrierten Perspektive mit der Frage, wie sich dieses Thema in verschiedenen Organisationsformen geltend macht. Anhand von Beispielen ethnographischer Forschung in internationalen Organisationen soll grundlegenden theoretischen und methodischen Fragen nachgegangen werden. Zudem werden auch interkulturelle Probleme im Zusammenhang mit Auslandsentsendung, Personalarbeit, multikulturellen Teams, Wissensmanagement und Organisationskultur thematisiert.

Prof. Dr. Burkhart Lauterbach (Institut für Volkskunde/Europäische Ethnologie)
Kommunikationskultur. Inhalte, Formen, Medien, Funktionen
2-stündig, Mo. 14–16, Schellingstr. 3, HS E 04

  • Kommunikation ist im Sinne Max Webers eine Form von sozialem Handeln, dies mit einem bestimmten Sinn und mit einem bestimmten Zweck. Im Kommunikationsprozess werden Botschaften vermittelt, welche über eine bestimmte Bedeutung verfügen, für die Kommunikationspartner, für ihre soziale Umwelt, für eine ganze Gesellschaft. Wir haben es daher bei der Analyse des Forschungsfelds „Kommunikation“ stets mit inhaltlichen, formalen, medialen und funktionalen Aspekten zu tun und stellen dazugehörige Fragen: Was wird vermittelt, wie wird vermittelt, in welchen Medien wird vermittelt, für wen wird vermittelt, in welchen Kontexten wird vermittelt, warum wird vermittelt und welcher Nutzen wird daraus gezogen? In den Blick genommen werden gleichermaßen die Produktion, Distribution und Rezeption bestimmter Botschaften. Die Vorlesung gibt einen historisch ausgerichteten und gegenwartsbezogenen Überblick über dieses komplexe Forschungsfeld, das so unterschiedliche Gegenstandsbereiche zusammenführt wie Alltagserzählungen und Formen der Volkspoesie, Druckmedien und Rundfunk- sowie Fernsehsendungen, Werbung und Propaganda, Telephonie und Photographie, Musik und Internet, Überlieferungsprozesse in den Bereichen der materiellen Kultur und der sozialen Organisationen, um nur einige wenige zu benennen.
  • Vorbereitende Lektüre: Hubert Knoblauch: Kommunikationskultur. Die kommunikative Konstruktion kultureller Kontexte. Berlin, New York 1995, S. 1–9, 72–84. – Albrecht Lehmann: Bewußtseinsanalyse. In: Silke Göttsch, Albrecht Lehmann (Hg.): Methoden der Volkskunde. Positionen, Quellen, Arbeitsweisen der Europäischen Ethnologie. Berlin 2001, S. 233–249. – Heinz Schilling: Medienforschung. In: Rolf W. Brednich (Hg.): Grundriß der Volkskunde. Einführung in die Forschungsfelder der Europäischen Ethnologie. Berlin 32001, S. 563–585.

Prof. Dr. Annette Hornbacher (Institut für Ethnologie)
Theorien der Ethnologie
2-stündig, Di. 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 1.14

  • Bronislaw Malinowski hat die Besonderheit der Ethnologie dadurch definiert, dass diese sich mit direkt zugänglichen fremden Kulturen befassen könne, während die benachbarte Geschichtswissenschaft ihren Gegenstand aus verstreuten historischen Quellen erst rekonstruieren müsse. Das Selbstverständnis der Ethnologie ist daher über viele Jahrzehnte hinweg dezidiert empirisch gewesen. Dennoch gilt auch hier, dass es Empirie nur im Lichte eines theoretischen Entwurfs von der jeweils zu untersuchenden Wirklichkeit geben kann. Auch der scheinbar unmittelbar zugängliche „Gegenstand“ der Ethnologie ist also keine rein empirische Größe, er unterliegt – wie ein Blick auf die Theoriegeschichte zeigt – einem steten Perspektivenwandel. Diese Einsicht wird seit den achtziger Jahren und parallel zur postmodernen Erkenntniskrise des abendländischen Wissens zunehmend zum Problem. Unabweislich wird nun die Frage aufgeworfen, worin der Realitätsbezug von Ethnologie und Kulturwissenschaft überhaupt besteht, wenn „das Fremde“ oder „die Kultur“ nichts weiter als eurozentrische Theoriekonstrukte sind? Die Vorlesung möchte dieser prekären, die Identität des eigenen Fachs bedrohenden Frage auf zwei Ebenen nachgehen: Einerseits sollen wichtige Theorieansätze des eigenen Fachs schlaglichtartig vorgestellt und erläutert werden, andererseits soll aber auch deren Verankerung in ihrer Herkunftskultur reflektiert und ihre Verflechtung mit deren jeweiligem Selbst- und Menschenbild sowie ihre (macht)-politische Bedeutung für dieses untersucht werden.
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Grundkurs I Anmeldung siehe oben!

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2-stündig, Mo. 10–12, Oettingenstr. 67, Raum 1.35 (Beginn: 16.4.2007)

Gregor Sterzenbach, M.A.
Interkulturelle Kommunikation I
2-stündig, Mo. 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 0.05 (Beginn: 16.4.2007)

  • Erster Teil des zweisemestrigen Grundkurses „Interkulturelle Kommunikation“. Auf der Grundlage kultur- und kommunikationswissenschaftlicher Erkenntnisse werden verschiedene Dimensionen der Kulturbedingtheit von kommunikativem Handeln vorgestellt sowie Möglichkeiten des Verstehens und Vermittelns aufgezeigt. Ausgangspunkt ist der kulturallgemeine Ansatz des interkulturellen Lernens. Im Vordergrund steht der Transfer theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis der interkulturellen Begegnung in privaten und öffentlichen Kontexten. Ein wichtiges Ziel ist das Erreichen von kultureller Kommunikationsbewusstheit. Der Unterricht wird neben dem kognitiven Lernen auch Methoden des affektiven und verhaltensbezogenen Lernens einsetzen.
  • Literatur: Siehe Reader. – G. Maletzke: Interkulturelle Kommunikation. Opladen 1996.

Grundkurs II (2 Parallelkurse) Anmeldung siehe oben!

Dr. Galina Koptelzewa
Interkulturelle Kommunikation II
2-stündig, Di. 10–12, Oettingenstr. 67, Raum 17

  • Aufbauend auf dem Grundkurs I werden weitere grundlegende Konzepte und Modelle für das Verstehen und die Analyse interkultureller Interaktion erarbeitet. Das Thema „Kultur und Verhalten“ wird in zwei verschiedenen Handlungskontexten behandelt: im Kontext der multikulturellen Gesellschaft sowie im Kontext internationaler Organisationen. Kultur wird dabei zum einen mehr als „Produkt“ und zum anderen mehr als „Produzent“ von Handeln gesehen. Wie im Grundkurs I dominiert auch hier der kulturallgemeine Ansatz, der jedoch mit konkreten kulturspezifischen Beispielen (z.B. Polen, Frankreich, China) didaktisch ergänzt wird.
  • Literatur: Siehe Reader. – Geert Hofstede: Lokales Denken, globales Handeln. München 1997.
Dipl.-Kfm. Sven Fröhlich-Archangelo, Agnieszka Pietlicka, M.A.
Interkulturelle Kommunikation II – Alternativangebot der Virtuellen Hochschule Bayern auf Blended Learning Basis
2-stündig.
  • Die Veranstaltung ist inhaltsgleich mit dem parallelen Grundkurs II, setzt sich aber im Gegensatz dazu aus einer eintägigen Blockveranstaltung und einer 10-wöchigen Onlinephase zusammen. Der Präsenztag ist am 27.4.2007 von 10–18 Uhr in der Oettingenstr. 67, Raum 23. Im Rahmen der anschließenden Onlinephase, muss jeder Teilnehmer zusätzlich an zwei Chat-Terminen präsent sein, die jeweils Montags zwischen 20.15 und 21.45 Uhr stattfinden werden. Der erste Chat ist am 21.5.2007, der zweite, ein virtuelles Rollenspiel, am 18.6.2007. Im Online-Kurs können die Studierenden selbstgesteuert Lernaufgaben bearbeiten, grafisch aufbereitete Texte lesen sowie in zahlreichen Foren über authentische Fälle und kursrelevante interkulturelle Themen diskutieren. Zusätzlich findet während der ganzen Zeit eine intensive Betreuung durch qualifizierte Teletutoren statt, die insbesondere inhaltliche Fragen zu den Seminarthemen beantworten und Rückmeldungen zu den Lernaufgaben und Diskussionsbeiträgen geben. Um an dem Seminar teilzunehmen, müssen Sie sich zunächst bei der Virtuellen Hochschule Bayern registrieren lassen und anschließend dort für den Kurs „Interkulturelle Kompetenz“ anmelden (ab dem 1.3.2007 möglich!). Bei Interesse können Sie weitere Informationen und einen Testzugang auf der Infoseite zum VHB-Online Lehrangebot „Interkulturelle Kompetenz“ erhalten oder bei weiteren Fragen eine E-Mail an den Dozenten schicken: svfroehlich@web.de.
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Tutorium

Susanne Dietrich, M.A.
Tutorium zur Vorlesung „Interkulturelle Kommunikation in Organisationen“
2-stündig, Mi. 12–14, Oettingenstr. 67, Raum 23 (Beginn: 25.4.2007)

  • Begleitendes Tutorium zur Vorlesung „Interkulturelle Kommunikation in Organisationen“. Die Veranstaltung gibt Raum für Fragen und Diskussionen zu den Themen der Vorlesung. Die theoretischen Inhalte der Vorlesung sollen durch interaktive Übungen erfahrbar gemacht werden. Das Angebot richtet sich v.a. an die Studierenden der Grundkurse.
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Proseminare
Anmeldung zu den Proseminaren (nur bei Scheinerwerb notwendig): ab sofort bis 5.4.2007 im Geschäftszimmer. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 24 begrenzt, sofern nichts anderes angegeben ist.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Projektseminar: Interkulturelles Orientierungs- und Integrationstraining
2-stündig, Mo. 14–16, Oettingenstr. 67, Raum 17 (max. 12 Teilnehmer)

  • Das Ziel des Seminars besteht darin, ein interkulturelles Training zu entwickeln und durchzuführen. Dazu werden zuerst die inhaltlichen und methodischen Grundlagen erarbeitet und dann zielgruppenspezifische Module entwickelt, die in realen Trainingssituationen erprobt werden. Die Zielgruppen der interkulturellen Trainings sind zum einen internationale Studentinnen und Studenten an der LMU und zum anderen Studierende, die für ein Studium oder Praktikum ins Ausland gehen. Das Seminar ist nur für sehr engagierte Studierende gedacht, die bereit sind, sehr viel mehr Zeit und Energie als üblich zu investieren und die auch in den kommenden Semestern in der Projektgruppe mitarbeiten, um weitere interkulturelle Trainings für Studenten durchzuführen.

Dr. Juliana Roth
Integration, Assimilation oder Segregation? Internationale Studierende an der LMU
2-stündig, Mo. 16–18, Ludwigstr. 25, Raum D2b (max. 15 Teilnehmer; die Teilnahme ausländ. Studierender ist erwünscht!)

  • Der Titel des Proseminars spielt auf das bekannte Modell des kanadischen cross-kulturellen Psychologen John W. Berry an, mit dem er die persönlichen Veränderungen des Individuums beim Kulturwechsel zu erfassen versucht. Mit den Akkulturationsprozessen bei internationalen Studierenden hat sich auch die deutsche Austauschforschung eingehend beschäftigt. Parallel zum theoretischen Grundlagenwissen werden im Proseminar die in der Interkulturellen Kommunikation verwendeten Ansätze der ethnographischen Forschung vorgestellt und praktisch erprobt. Im Mittelpunkt sollen die interkulturellen Probleme der eigenen Universität stehen, konkret die Situation der internationalen Studierenden an der LMU, die mit den Methoden der Befragung und des Interviews erhoben werden soll.

Dr. Marc Hermeking
Interkulturelle Marketing-Kommunikation
2-stündig, Di. 12–14, Oettingenstr. 67, Raum 0.05 Achtung, Änderung: Raum 1.05

  • Voraussetzung für PS-Scheinerwerb: erfolgreich absolvierte Grundkurse I + II, Referat, Hausarbeit sowie umfangreiche selbständige Literatur-, Web- und Medienrecherche. Weitere Information, Themenbesprechung und -vergabe in der ersten Sitzung am 17.4.2007.
  • Weltweiter Wettbewerb sowie globale Informationstechniken bedingen eine Marketing-Kommunikation, die verschiedene Märkte, Zielgruppen und Kulturangehörige mit unterschiedlichen Mediennutzungs- und Kommunikationsgewohnheiten erreichen muss. Beispiele internationaler Marketing-Kommunikation in Form von Zeitschriften- und TV-Werbung, Werbekatalogen sowie Webseiten aus verschiedenen Ländern sollen selbständig gesammelt und hinsichtlich spezifischer kultureller Merkmale untersucht werden. Dabei werden der aktuelle Stand der Forschung erfasst (meist englischsprachige Fachaufsätze) sowie relevante IKK-Grundlagen und Theoriemodelle (z.B. Hall, Hofstede, u.a.) praktisch angewendet und vertieft.
  • Basisliteratur: M. de Mooij: Global Marketing and Advertising. London u.a. 1998. – I. Kloss: Advertising Worldwide / More Advertising Worldwide. (2 Bde.). Berlin u.a. 2001, 2002. – M. Hermeking: Culture and Internet Consumption. In: Journal of Computer Mediated Communication vol. 11 (1), 2005, Internet: http://jcmc.indiana.edu/vol11/issue1/hermeking.html.

Dr. Monika Kraemer
Interkulturelle Kommunikation und interkulturelles Lernen aus kommunikationspsychologischer Perspektive: Theorien – Analysetools – Anwendungen
2-stündig, Blockveranstaltung, Vorbesprechung: 20.4.2007, 14–16, Seminarsitzungen: 22., 23., 30. Juni 2007, jeweils 10–17, Oettingenstr. 67, Raum 15 Achtung, Änderung: 22.6., Oettingenstr. 67, Raum 1.39, 23.6., 30.6.2007, Raum 13, jeweils 10–17(max. 20 Teilnehmer)

  • Anforderungen für Scheinerwerb: Präsentation und ca. 10-seitige Hausarbeit, Abgabe bis spätestens 30.11.2006.
  • Das Seminar bietet die Gelegenheit, gewissermaßen durch ein kommunikationspsychologisches Vergrößerungsglas auf interkulturelle Interaktionen zu blicken und ihrer Struktur sowie der ihnen inhärenten kurz- und langfristigen Dynamik nachzugehen. Im Zentrum des Seminars steht die intensive Beschäftigung mit speziell für interkulturelle Begegnungen weiter entwickelten und adaptierten kommunikationspsychologischen Instrumenten und ihre Anwendung auf interkulturelle Interaktionssituationen. Die Studierenden lernen, Missverständnisse zwischen den Kulturen genau zu lokalisieren und künftig eher zu vermeiden. Flankierend dazu werfen Erkenntnisse aus der Sozialpsychologie ein aufschlussreiches Licht auf mögliche Ursachen von Missverständnissen und Irritationen, wie sie besonders auch in kulturellen Überschneidungssituationen auftreten. Die Grundlagenliteratur bezieht sich auf die Anwendung der Instrumente speziell auf deutsch-japanische Interaktionen. Die Teilnehmer lernen zentrale Aspekte dieser bikulturellen Konstellation kennen, können und sollen jedoch eigene interkulturelle Erfahrungen (die z.B. bei einem Auslandsaufenthalt gewonnen wurden oder die ausländische Studierende in München machen) einbringen und die Instrumente auf andere bikulturelle Begegnungen übertragen.
  • Grundlagenliteratur: Helmut Rez, Monika Kraemer, Reiko Kobayashi: Interkulturelle Irritationen verstehen. Kommunikationspsychologische Analyseinstrumente und ihre Anwendung auf japanisch-deutsche Interaktionen. In: Handlung Kultur Interpretation. Zeitschrift für Sozial- und Kulturwissenschaften 14, H. 1 (2005), S. 94–141. – Helmut Rez, Monika Kraemer, Reiko Kobayashi-Weinsziehr: Warum Karl und Keizo sich nerven. Eine Reise zum systematischen Verständnis interkultureller Missverständnisse. In: Dagmar Kumbier, Friedemann Schulz von Thun (Hg.): Interkulturelle Kommunikation: Methoden, Modelle, Beispiele. Reinbek bei Hamburg 2006, S. 28–72. – Ein Ordner mit beiden Aufsätzen steht in der Institutsbibliothek in der Oettingenstraße. Weitere Literaturhinweise in der Vorbesprechung.

Dr. Petia Genkova
Assessment – aber richtig? Psychologische Aspekte von Personalführung und Leistungsbeurteilung in multinationalen Unternehmen
2-stündig, Mo. 8–10, Oettingenstr. 67, Raum 0.33

  • Die Globalisierung der Weltwirtschaft hat dazu geführt, dass immer mehr Unternehmen weltweit operieren. Kleine und mittelständische Unternehmen werden durch die zunehmende internationale Konkurrenz, besonders aus Niedriglohnländern, dazu gezwungen, ins Ausland zu expandieren, um langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Andere Unternehmen nutzen die Globalisierung, um auf anderen Märkten Fuß zu fassen. Als Folge sind Unternehmen einerseits auf eine gut funktionierende Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter in multikulturellen Arbeits- und Forschungsgruppen angewiesen, andererseits benötigen sie Führungskräfte aus dem Herkunftsland, die in den ausländischen Niederlassungen Personalverantwortung übernehmen, das Unternehmen repräsentieren und so die Unternehmenskultur den ausländischen Mitarbeitern nahe bringen. Die Leistungsbeurteilung gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Personalführung. Den Mitarbeitern gerecht zu werden und objektiv, reliabel und valide ihre Leistung zu beurteilen, ist schwierig und komplex. Die Leistungsbeurteilung hängt auch eng mit der Arbeitszufriedenheit und der Motivation der Mitarbeiter zusammen. Erschwerend kommt hinzu, dass jede Kultur unterschiedliche Normen und Regeln dafür hat, Leistung zu vollbringen, Mitarbeiter zu motivieren und ihre Leistung zu beurteilen. Einleben in das neue Land sowie die Zusammenarbeit mit den ausländischen Kollegen zumindest zu erleichtern, reicht bei einer Führungskraft nicht aus. So kann das im eigenen Land bewährte Führungsverhalten und Führungsinstrumentarium in einem anderen Land auf wenig Akzeptanz stoßen. Es ist für die Führungskraft wichtig, zu verstehen, aus welchen Motiven heraus die ausländischen Mitarbeiter arbeiten, welche Einstellungen sie gegenüber der Arbeit und den sie beschäftigenden Organisationen und Führungskräften haben, und welchen Führungsstil und welche Führungsinstrumente sie gewohnt sind und somit auch von der Führungskraft erwarten. Dazu ist erforderlich, dass die im Heimatland angewandten Instrumente der Führung einer kritischen Revision unterzogen werden. Dieser Kurs setzt sich kritisch mit verschiedenen Konzepten auseinander und versucht anhand von Praxisbeispielen und Übungen Lösungsmöglichkeiten anzubieten.
  • Als Grundlagenliteratur werden folgende Werke angeboten: Heinz Schuler, Uwe Funke: Eignungsdiagnostik in Forschung und Praxis. Stuttgart 1991. – Ansfried B. Weinert: Organisationspsychologie – ein Lehrbuch. Weinheim 1998. – Weitere Literatur wird im Laufe des Seminars bekannt gegeben.

Dr. Claude-Hélène Mayer
Gesundheit und Migration. Kulturelle Konzepte von Gesundheit und Krankheit: Auswirkungen und Handlungsoptionen im Gesundheitswesen

  • 2-stündig, Blockveranstaltung, Termine: Fr., 27.4.2007, 14–18 (Vorbesprechung), (Achtung: die Vorbesprechung ist ausgefallen, die restlichen Termine finden statt!)  Oettingenstr. 67, Raum 1.39, 29.–30.6.2007, jeweils 9–18 Uhr, Raum 1.39 (max. 20 Teilnehmer). Nach der Anmeldung im Geschäftszimmer bitte Frau Mayer kontaktieren wg. weiterer Infos: info@interkulturelle-mediation.de
  • Die medizinische Versorgung von Patienten mit Migrationshintergrund gehört im deutschen Gesundheitswesen mittlerweile zum Alltag. Häufig kommt es zu Irritationen in der interkulturellen Kommunikation im Gesundheitsbereich, da kulturspezifische Konzepte von Gesundheit und Krankheit, regionalspezifischen Krankheitsbildern, Arzt, Patient und Compliance von den Interaktionspartnern neu verhandelt werden. Kulturell geprägte Vorstellungen von Medizin, von Heilung, von Leben und Tod, von Körper und Geist als auch von Seele und Spiritualität stehen hier im Mittelpunkt der Auseinandersetzung. Zu den kulturellen Dimensionen kommen sozio-kulturelle wie auch rechtliche Rahmenbedingungen, die die interkulturelle Arzt-Patienten-Kommunikation prägen und Themen wie Folter und Traumatisierung und die Frage nach Tabu, Mythos und Wirklichkeitskonstruktionen in den Fokus rücken. Ziel des Seminars ist die Erarbeitung und die Erweiterung des Verstehens kulturspezifischer und kulturübergreifender Konzepte von Gesundheit und Krankheit, die dann im Blick auf Ihre Wirkungen auf das Gesundheitssystem in Deutschland hin betrachtet werden. Schließlich werden Lösungsmöglichkeiten von Herausforderungen interkultureller Kommunikation im Gesundheitswesen erarbeitet.
  • Vorzubereitender Grundlagentext: V. Hörbst, A. Wolf (Hg.): Medizin und Globalisierung. Globalisierung der Heilkunde. Eine Einführung. Münster, 2003, S. 3–30.

Prof. Dr. Frank Heidemann (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Politikethnologie
2-stündig, Di. 16–18, Oettingenstr. 67, Raum 0.05 (max. 10 Teilnehmer aus IKK)

  • Die Politikethnologie (oder politische Anthropologie) beschäftigt sich mit den Aspekten von Gesellschaft, die in modernen Nationalstaaten als politischer Teilbereich benannt, weitgehend isoliert und somit ausgelagert wurden. Was Europäern als politisch erscheint, also öffentliche Belange verbindlich und legitim regelt, ist in nicht-staatlichen Gesellschaften meist Teil einer ganzheitlichen Ordnung und mit religiösen, verwandtschaftlichen oder anderen Aspekten untrennbar verbunden. Diese Ordnungen werden – in Gegensatz zu einem verfassten parlamentarischen System – von den Menschen, die in ihnen leben, als gegeben erachtet, sie sind in sich schlüssig und logisch und fügen sich in ein übergeordnetes sinnstiftendes System. Unter Einbeziehung der eigenen Gesellschaft werden im Rahmen des Seminars die vielfältigen Formen der Führerschaft, ihre gesellschaftliche Legitimation sowie die symbolische Repräsentation von Herrschaft und Macht thematisiert.
  • Reader zum PS können zu Beginn des Semesters in der Kopierbar in der Kaulbachstraße (Ecke Veterinärstraße) erworben werden.

Dr. Wolfgang Habermeyer (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Ethnologie der Armut
2-stündig, Di. 18–20, Oettingenstr. 67, Raum 1.05 (max. 10 Teilnehmer aus IKK)

  • Manfred A. Max-Neef sagt, dass die Menschen in den Gegenden der Welt, die wir als die „Dritte Welt“ bezeichnen, ein so geringes Einkommen haben, dass sie eigentlich alle schon verhungert sein müssten. Wer könnte mit einem oder zwei Dollar im Monat mitsamt Familie leben? Das Überleben dieser Menschen hängt also von etwas anderem ab als von dem, was man gemäß internationaler Standards das durchschnittliche Monats- bzw. Jahreseinkommen nennt. Nicht nur Max-Neef behauptet darüber hinaus, dass man Menschen mit so genannter Entwicklungshilfe so abhängig machen kann, dass es ihnen hinterher schlechter geht als vorher. Was hat das alles mit Ethnologie zu tun? Interessiert sich die Ethnologie für Armut hier und anderswo? Vor vielen, vielen Jahren hat der US-amerikanische Ethnologe Oscar Lewis den Begriff „culture of poverty“, also „Kultur der Armut“ geprägt. Was sagt uns das heute noch? Ich möchte dieses Thema deshalb aufgreifen, weil wir, die wir hier Ethnologie betreiben – oder es zumindest versuchen –, in den letzten Jahren erkennen mussten, dass Armut nichts Fernes, Fremdes mehr sondern auch mitten unter uns zu finden ist. Als alleinerziehende Frau mit Kind ist man z. B. auch bei uns schnell an der Armutsgrenze – auch wenn man Ethnologie studiert hat. (Nein, nein, es wäre falsch zu sagen: „weil man Ethnologie studiert hat“.) Wie gehen wir hier in der eigenen Gesellschaft mit Armut um? Haben wir Angst davor? Spielt sie eine Rolle in unserem Denken und Fühlen? Schaut Ihr weg, wenn Ihr auf euren Reisen in andere Länder auf große Armut trefft? Oder vermeidet Ihr von vornherein solche Situationen? Fühlt Ihr euch merkwürdig, wenn Ihr von diesen Menschen als unglaublich reich angesehen werdet? Was bedeutet es eigentlich genau, dass Armut ein relativer Begriff ist, und was bedeutet es, wenn bei uns auf einmal klar wird, dass es nie mehr so gut sein wird wie früher? Wir werden also ein wenig in etwas älteren und auch neuen und neuesten ethnologischen Schriften wühlen (z.B. von Oscar Lewis und Manfred A. Max-Neef) und versuchen, einen Bezug zu uns selbst und unserer eigenen Situation herzustellen (in politischer und wissenschaftlicher Hinsicht, nicht als Bauchnabelschau).
  • Teilnehmen können und dürfen alle, die sich für dieses Thema interessieren. Wer jedoch einen Schein machen möchte, sei gleich hier gewarnt: Bei mir ist die Teilnahme an einer Arbeitsgruppe (zusätzlich zur schriftlichen Seminararbeit) verpflichtende Voraussetzung für den Scheinerwerb. Das heißt: zwei Stunden Seminar, zwei Stunden lesen der Texte und drei Stunden Arbeitsgruppe. Das macht zusammen sieben Stunden – pro Woche! Wer diese Zeit nicht hat oder haben will, kann bei mir keinen Schein machen. Aber teilnehmen, mitdiskutieren oder einfach nur zuhören darf selbstverständlich jeder und jede. (Und Armutszeugnisse können wir uns dann in jeweils gewünschter Form selbstverständlich auch gegenseitig ausstellen.)

Jan Auracher, M.A. (Inst. für Deutsch als Fremdsprache/Transnationale Germanistik)
REDES-Seminar
2-stündig, Mo. 12–14, Leopoldstr. 13, Raum 1211 Achtung, Änderung: Theresienstr. 39, Raum B 133

  • Beschreibung siehe das Hauptseminar von Prof. van Peer!
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Hauptseminare

Teilnahmevoraussetzung: abgeschlossenes Grundstudium. Anmeldung zu den Hauptseminaren (nur bei Scheinerwerb notwendig): ab sofort bis 5.4.2007 im Geschäftszimmer. Die Teilnehmerzahl ist jeweils auf 24 begrenzt, sofern nicht etwas anderes angegeben ist.

Dr. Juliana Roth
Ethische Aspekte interkultureller Lernmaßnahmen
2-stündig, Mo. 14–16, Ludwigstr. 25/VI, D2a

  • Ethik ist in der Interkulturellen Kommunikation als Thema noch wenig etabliert. Die bisherigen Ansätze zur Ethik der IKK knüpfen stark an die Behandlung des Themas in der „Mutterdisziplin“ Kulturanthropologie an. Der Praxisbezug der IKK drängt jedoch weitere Fragen auf, die sich auf die Spezifik des Betätigungsfeldes beziehen, zu allererst auf die Konzepte des interkulturellen Lernens. Dazu gehören die Fragen nach den ethischen Implikationen der Begriffe Kultur und Differenz, der Forderung nach interkultureller Kompetenz, der Risiken kulturbezogener Lernmaßnahmen, der Trainerqualifikationen u.v.a.m. Entsprechend sollen im Seminar unter dem Gesichtspunkt der Praxisorientierung Themen aus dem allgemein-kulturwissenschaftlichen und dem spezifischen Bereich des interkulturellen Lernens behandelt werden.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Theorien der Interkulturellen Kommunikation
2-stündig, Mo. 10–12, Oettingenstr. 67, Raum 17 Achtung, Änderung: Raum 15

  • In dem Seminar werden grundlegende Ansätze der Interkulturellen Kommunikation besprochen. Da die amerikanische Kulturanthropologie bei der Gründung des Fachs Interkulturelle Kommunikation eine herausragende Rolle spielte und bis heute einen entscheidenden, wenn auch nicht immer offensichtlichen Einfluss auf die Theorie- und Methodendiskussion in der Interkulturellen Kommunikation ausübt, werden ethnologische Ansätze im Zentrum der Auseinandersetzung stehen. Zudem werden Theorien und Methoden der Psychologie, Sprach- und Kommunikationswissenschaft, Pädagogik, Wirtschaft und Philosophie bearbeitet werden. An ausgewählten Beispielen soll diskutiert werden, welchen Einfluss die verschiedenen Wissenschaften auf das Fach Interkulturelle Kommunikation ausüben und welche Bedeutung sie für das Praxisfeld interkulturelle Kommunikation haben.
  • Verpflichtend für die Teilnahme ist die Lektüre eines Readers, der eine Woche vor Kursbeginn erhältlich sein wird (im Digitalzentrum, Barerstr. 71, 80799 München).

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Das Konzept „interkulturelle Kompetenz“ in Theorie und Praxis
2-stündig, Achtung, Änderung: Mi. 10–12 9–11, Oettingenstr. 67, Raum 1.43 Raum 17

  • Um den vielfältigen Herausforderungen der multikulturellen und globalen Gesellschaft begegnen zu können, sind besondere Fähigkeiten und Kenntnisse notwendig, die vielfach mit „interkultureller Kompetenz“ bezeichnet werden. Zwar beschäftigen sich viele Autoren in verschiedenen Wissenschaften mit „interkultureller Kompetenz“, aber es ist nach wie vor unklar, was genau unter dieser Kompetenz zu verstehen ist und wie sie erworben werden kann. Im Seminar werden die verschiedenen theoretischen und methodischen Ansätze besprochen, die dem Konzept „interkulturelle Kompetenz“ zugrunde liegen. Dabei soll die Frage gestellt werden, wie sinnvoll und relevant die Ansätze im Hinblick auf bestimmte Forschungsfragen und Praxisfelder sind. Das Seminar ist für fortgeschrittene Studenten gedacht, die eine grundlegende und kritische Auseinandersetzung mit zentralen Ansätzen der Interkulturellen Kommunikation suchen.
  • Verpflichtend für die Teilnahme ist die Lektüre eines Readers, der eine Woche vor Kursbeginn erhältlich sein wird (im Digitalzentrum, Barerstr. 71, 80799 München).

Prof. Dr. Frank Heidemann, Prof. Dr. Richard Janney (Institut für Ethnologie und Afrikanistik)
Transkultureller Film
2-stündig, Mi. 17.15–19.30, Schellingstr. 3, Raum 154 RG (max. 2 Teilnehmer aus IKK)

  • In diesem HS werden ausgewählte Filme in Kleingruppen, in denen jeweils Studierende der Ethnologie und der Anglistik mit dem Schwerpunkt Pragmatik zusammenarbeiten, aus der jeweiligen Fachperspektive interpretiert. Gruppenarbeit ist ebenso erforderlich wie auch die Teilnahme an einem Wochenendseminar vom 6. bis 8 Juli.

Prof. Dr. Willie van Peer (Institut für Deutsch als Fremdsprache/Transnationale Germanistik)
Kultur und Tod
2-stündig, Di. 10–12, Hauptgebäude, Raum E 341 Achtung, Änderung: A 020

  • 1982 veröffentlichte der große Soziologe Norbert Elias sein Büchlein Über die Einsamkeit der Sterbenden in unseren Tagen (Frankfurt am Main: Suhrkamp). In diesem Buch behandelt er die Themen „Tod“ und „Sterben“ und analysiert die Tendenzen und Techniken der zeitgenössischen (westlichen) Gesellschaften, den Tod aus der Gesellschaft zu verdrängen. In diesem Seminar werden wir uns mit solchen und ähnlichen Themen auseinandersetzen. Wie gehen unterschiedliche Kulturen mit dem Tod und dem Sterben um, in Wort und Handeln, in der Kunst, in medizinischen und anderen Institutionen? Welche kulturellen Vorstellungen herrschen über den Tod und wie bestimmen sie wie Menschen mit Abschied und Trauer umgehen, mit Sterbebegleitung und -hilfe, mit Totengedenken und Vergänglichkeit?

Prof. Dr. Willie van Peer (Inst. für Deutsch als Fremdsprache/Transnationale Germanistik)
REDES-Seminar
2-stündig, Blockveranstaltung, Raum und Zeit werden noch bekanntgegeben. Es ist möglich, dass die Veranstaltung zusammen mit den Studierenden aus den anderen beteiligten REDES-Universitäten stattfindet. Vorbesprechung: Mi., 18.4.2007, 17.00 Uhr (Bibliothek des Instituts für Deutsch als Fremdsprache)

  • Zur Beantwortung wissenschaftlicher Fragen haben sich inzwischen Netzwerke von Forschern gebildet, die gemeinsam Daten sammeln, auswerten und vergleichen. Ein solches Netzwerk stellt REDES (Research Development of Empirical Studies) dar, das 2001 gegründet wurde und an dem sich heute sechs Universitäten beteiligen – in Edmonton, Kiew, München, Rio de Janeiro, Torino und Utrecht. Im Rahmen dieser internationalen Kooperation stehen u.a. folgende Forschungsfragen im Vordergrund: Welche Auswirkungen kann Literatur auf die psychische Stabilität z.B. beim Umgang mit schweren Krankheiten (Coping) haben? In welchem Zusammenhang stehen Gewaltrezeption in literarischen Texten und in den Medien? Welche Merkmale von humoristischen Texten/Medien bewerkstelligen welche Wirkungen? Das Seminar bietet Studenten die Möglichkeit, sich an einem der Forschungsthemen zu beteiligen. Neben einer Einführung in die Fachliteratur wird auch eine praktische Einweisung zur Methodik und zur statistischen Auswertung von Daten angeboten. (Auch empfiehlt es sich, die auf der Homepage (http://vanpeer.redes.de) zur Verfügung gestellten Powerpoint-Präsentationen und das Skript zu der Vorlesung „Empirische Forschungsmethoden für Kulturwissenschaftler“ zu beachten.) Interessierte können alleine oder in Gruppen über das gemeinsame Internetportal von REDES (http://www.redes.de/portal) mit den Beteiligten in der ganzen Welt Kontakt aufnehmen und sich austauschen, so dass Ergebnisse auch auf kulturelle Unterschiede verglichen werden können.
  • Literatur: Siehe http://www.redes.de/portal.

Prof. Dr. Alois Moosmüller
Forschungskolloquium
14-tägig, Mi. 18–21, Termine: 23.5., 27.6., 18.7.2007, Oettingenstr. 67, Raum 1.27
  • In dieser Veranstaltung werden Forschungsthemen der Interkulturellen Kommunikation bearbeitet. Teilnahme nur für fortgeschrittene und an Forschungsfragen interessierte Studenten nach persönlicher Anmeldung bei Prof. Moosmüller.