2000: Interkulturelle Kommunikation in der modernen Diaspora
Zwischen Reproduktion von "Heimat", Anpassung an die fremde Kultur und transnationaler Identität
Oft wird unterschieden zwischen "klassischer Diaspora" (z.B. jüdische oder armenische Diaspora), bei der die Themen Exil und Rückkehr in die (mythische) Heimat im Zentrum stehen und "moderner Diaspora", bei der die Themen "Identität" und "Transnationalismus", sowie Aspekte der interkulturellen Kommunikation im multinationalen Handlungskontext größere Beachtung finden.
Moderne Diaspora-Gemeinden haben sich in allen Metropolen und Wirtschaftszentren dieser Welt gebildet und sind oft mit den Migrationsbewegungen der letzten 50 Jahre entstanden. Manche sind sozial, ökonomisch, religiös und politisch vielfältig gegliedert, andere dagegen eher homogen, manche bestehen mehrheitlich aus Angehörigen unterer Bildungsschichten, andere eher aus Bildungseliten. Viele Diaspora-"Mitglieder" bleiben nur wenige Jahre, andere leben schon Jahrzehnte im Gastland. Die einen pflegen einen intensiven Austausch mit der Mehrheitsgesellschaft und passen sich der Gastlandkutur an, andere grenzen sich ab und verstärken ihren Bezug zur Herkunftskultur. Im Zentrum der Betrachtung stehen die interkulturellen Austauschprozesse zwischen Herkunftskultur, Diaspora-Kultur und Gastlandkultur.
Freitag, 06.10.2000
- 17.00 Uhr: Eröffnung durch den Dekan der Fakultät für Kulturwissenschaft an der Universität MünchenGrußwort des GastgebersEinleitung: Alois Moosmüller, Universität München
- 18.00 Uhr: Waltraud Kokot, Universität Hamburg, Ethnologische Ansätze zur Diaspora-Forschung
- 18.45 Uhr: Ulrike Krasberg, Universität Frankfurt, Globalisierung und Diaspora - Aspekte einer nord-marokkanischen Stadt
- 19:30 Uhr: Asker Kartari Universität München / Universität Ankara, Das Leben in der Diaspora und die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag: Deutsche Manager in der Türkei
- 20.15 Uhr: Empfang
Samstag, 07.10.2000
Deutsche in der Diaspora – Diaspora in Deutschland
- 09.00 Uhr: Ullrich Kockel, University of the West of England, Bristol, "Heimat gibt’s im Englischen nicht.” Deutsche Diasporaerfahrung in Großbritannien und Irland.
- 09.45 Uhr: Lars Kabel, University of Limerick, Ireland, "High walls" und "barking voices"? Deutsche Immigranten im ländlichen Irland
- 10.30 Uhr: Juliana Roth & Klaus Roth, Universität München, Leben in Moskau: Deutsche Entsandte und die 'deutsche Gemeinde' in der russischen Hauptstadt
- 11.15 Uhr: Pause
- 11.45 Uhr: Mieczyslaw Trojan, Wroclaw, Polen, Barrieren der interkulturellen Kommunikation – am Beispiel polnischer Arbeitsmigranten in München
- 12.30 Uhr: Judith Schlehe, Universität Bremen, Diaspora in Maßen
- 13.15 Uhr: Mittagspause
Kulturelle Identität im tansnationalen Kontext
- 14.30 Uhr: Ingrid Dobler, Universität München, Die Deutschen in Mexiko
- 15.15 Uhr: Tom Hufnagel, Universität München, Deutsche Firmenentsandte in Indonesien.
- 16.30 Uhr: Pause
- 17.00 Uhr: Pál Nyíri, University of Oxford; Joana Breidenbach, Berlin, „Asian Values“ and the Intercultural Communication Industry
- 17.45 Uhr: Thomas K. Schippers, Université de Nice, Frankreich, Migration and Memory, between Nostalgia and Lobbying.
- 19.00 Uhr: Abendessen
- 21.00 Uhr: Mitgliederversammlung der dgv-Kommission für Interkulturelle Kommunikation
Sonntag, 08.10.2000
Diaspora zwischen klassisch und virtuell
- 09.00 Uhr: Mijal Gandelsman-Trier, Universität Hamburg, Die jüdische Gemeinde in Uruguay - eine exemplarische jüdische Diaspora?
- 09.45 Uhr: Bernhard Fuchs, Universität Wien, Nepalesen in der Diaspora
- 10.30 Uhr: Pause
- 11.00 Uhr: Viatcheslav Popkov, Universität Kaluga, Russland, Armenier, Aserbaidschanen und Tschetschenen in Kaluga - Diasporas oder ethnischen Gruppen?
- 11.45 Uhr: Joana Breidenbach und Ina Zukrigl, Berlin, Vernetzte Diaspora
- 12.30 Uhr: Abschlussdiskussion
- 13.00 Uhr: Ende
Zeitpunkt und Ort
Freitag 6. bis Sonntag 8. Oktober 2000 in München
Freitag: Beginn 17h, Ende ca. 21.30h
Tagungsräume der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Max-Joseph-Str. 5, München.
Samstag und Sonntag: Beginn jeweils 9h, Ende am Sonntag gegen 13h
Internationales Begegnungszentrum der Wissenschaft München e.V., Amalienstr. 38, München.
Tagungsgebühr: DM 60,-, für Studenten und forarea-Mitglieder: DM 20,-